10 Jahre immerweiterlaufen.de Blog

Verrückte Welt, ich blogge hier seit 10 Jahren und hab völlig verpennt im Januar mein Jubiläum zu feiern!

Aber es gibt wirklich Wichtigeres, zumal am 1. Januar 2015 eigentlich nur der Start dieses WordPress-Blogs war.
Vorher gabs hin uns wieder Beiträge auf diversen Fediverse Kanälen, das war allerdings mehr so ein sich entwickelndes Ding und nie konsequent bespielt. Mein Fediverse Microblog dagegen hege und pflege ich (wenngleich auch nach einigen Umzügen), dort bin ich mit einer ausgesprochen feinen und aktiven Läufer-Community verbunden, von Feierabend-Jogger bis Ultratrail ist alles dabei, verstreut über die ganze Welt.
In Zeiten wie diesen („der User ist das Produkt“) kann ich auch nach wie vor nur empfehlen, verlasst euch nicht so auf die großen „sozialen Netzwerke“, sondern schaut mal ins Fediverse. Es ist anders, aber es ist toll 🙂

…  ich schweife ab.
Hier wird jetzt also nachträglich „im kleinen Kreise“ gefeiert! Hurra! 🙂

10 Jahre übers Laufen bloggen … wieso eigentlich?
In erster Linie hab ich durch die Schreiberei eine Menge über mich (und andere) gelernt. Zum Beispiel, dass wir alle sehr sehr sehr unterschiedlich ticken, mein Blog ist eben nur mein Blog und meine „Geschichte“. Es ist absolut keine Anleitung oder irgendein Leitfaden. Ich laufe so, dass ich Spaß daran behalte und gesund bleibe. Und deshalb gilt der gute alte Spruch: „läufst du zufrieden und schmerzfrei, dann machst du alles richtig.“ Ganz einfach eigentlich.
Ich schreibe meine Beiträge immer relativ zeitnah, die Emotionen des Themas müssen rein. Das ist toll später nachzulesen und manchmal auch sehr amüsant in uralten Beiträge nochmal durchzuleben wie es mir so erging, wir entwickeln uns halt immer weiter.
Trotz vermehrter Angebote bin ich nicht käuflich, das ist mir wichtig. Hier gibts bewusst keine „der Hersteller hat mir was zugeschickt“-Produktbesprechungen, ich kaufe meinen Kram selbst und das bleibt auch so.
Konsequent mein eigenes Ding zu machen, dieser lange Weg von „normalen“ Laufschuhen zum minimalen Laufen, das wäre ohne mein Blog wohl anders gelaufen. Selbstreflexion hilft ganz oft ganz viel.
Das Bloggen hat einen großen Anteil daran, dass mir nie der Spaß am Laufen abhanden gekommen ist. Auch nicht nach diversen Rückschlägen, Krankheiten, erzwungenen Laufpausen. Wenn die blöden Sachen nicht ab und zu alles verhageln würden, wären die tollen Sachen nicht so toll. Und auch wenn es irre mühsam sein kann, dieses wieder „reintrainieren“ kann auch irre viel Spaß machen wenn es im Blog ein wenig protokolliert und motivierend kommentiert wird.
Und ich hab viele tolle Menschen kenngelernt, online und offline. Ob in den Kommentaren oder auf Laufveranstaltungen oder im Fediverse, Laufen verbindet.
Vermutlich hätte ich ohne Blog den Weg zum Ultralaufen niemals eingeschlagen. Wer bloggt, liest auch andere Blogs. Und stolpert oft genug über Inspirationen. Steckt sich neue Ziele als Herausforderung. Sieht die (dankenswerter Weise gebloggten) Fehler anderer Läufer und kann diese zumindest verhindern. Bloggen ist auch Austausch.
Und wie ich im letzten Beitrag schon geschrieben hab, eine gewissen Experimentierfreude ist und bleibt vorhanden, das Schreiben, bzw. Bloggen gehört einfach dazu.

Und noch was, immer wieder höre ich Blogs wären tot. Völliger Quatsch, das Bloggen hat sich durchaus verändert, das ist aber gut so. Einige Blogs verschwinden, ist eben so. Auch andere Dinge verschwinden. Blogs haben Charakter. Wer ein individuell-authentischen Blog führt, dem gehts ja um andere Dinge als mal eben einen bunten „Like“-lastigen Social Media Status rauszuhauen, der in drei Minuten eh wieder vergessen ist. Bloggen ist dauerhafter. Bloggen entschleunigt. Und da steh ich schon sehr drauf.

Also dann, auf die nächsten hundert Jahre 🙂

 

Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch, Kollege!

    „Ich schreibe meine Beiträge immer relativ zeitnah, die Emotionen des Themas müssen rein. Das ist toll später nachzulesen und manchmal auch sehr amüsant in uralten Beiträge nochmal durchzuleben wie es mir so erging, wir entwickeln uns halt immer weiter.“

    Das könnte 1:1 von mir sein. Im Prinzip ist es das Kernthema des Blogs. Ich schreibe nicht nur für andere, sondern auch für mich selbst. Klingt komisch, ist aber so.

    1. Danke Martin! Genau so ist es, ein Blog ist „eigentlich“ ein persönliches Notizbuch, offen für die Welt, ein Erfahrungsaustausch. Klingt überhaupt nicht komisch 🙂

  2. Lieber Oliver,

    gratuliere zum 10er Jubiläum!
    Wie schön, dass du dich damals für einem wordpress-Blog entschieden hast und die Bloggerlandschaft bereicherst. 😀
    Ich sehe es, wie du – durch die Bloggerei kommt man auf neue Ideen, findet Herausforderungen, lernt Leute kennen, die man im „real-life“ vermutlich nicht getroffen hätte.
    Und dass sich die Bloggerlandschaft verändert ist normal – aber solange es Menschen gibt, die Freude daran haben, ihre Erlebnisse mit anderen zu teilen, ganz sicher nicht tot!

    1. Danke Doris! Anfangs war ich ehrlich gesagt noch skeptisch mit WordPress, hab nebenbei eine Menge anderer Systeme getestet, aber mein Wunsch digital so weit wie möglich unabhängig zu bleiben, hat mich dann dazu gebracht einen passenden Hoster zu suchen (das ist übrigens nach wie vor Uberspace) und meinen Kram selbst zu installieren. Damit bin ich tatsächlich immer noch sehr zufrieden. Dass mein kleiner Notiz-Blog mal so eine Reichweite bekommt, das allerdings hätte ich nie gedacht, ist aber toll. Und wirklich toll ist auch, wieviel tolle Menschen ich dadurch kennengelernt hab 🙂

  3. Herzlichen Glückwunsch zum Blog-Jubiläum – 10 Jahre, das ist richtig stark!
    Du bringst es schön auf den Punkt: Bloggen ist Selbstreflexion, Austausch, Inspiration – und manchmal auch einfach gute Unterhaltung. Ich mag besonders, dass dein Blog so konsequent dein Ding ist, frei von Werbe-Gedöns und voll mit Charakter.
    Dass du übers Bloggen sogar zum Ultralaufen gefunden hast, ist der beste Beweis, wie viel Potenzial da drinsteckt. Ich selber kann das nur bestätigen: die Bloggerei ist eine wunderbare Ergänzung zur Lauferei und ich habe SEHR viel gelernt.

    Also: Immer Weiter Laufen, Immer Weiter Bloggen!

    PS: Ich benutze jetzt Feedly und dein Blog kommt zuverlässig in die Inbox. Danke für dein Tipp! (und ich habe schon wieder was gelernt!)

    1. Danke Catrina! Verrückt genug, dass 10 Jahre bloggen schon als lange Zeit gilt. Damals hab ich grade meine ersten Versuche mit Fivefingers gemacht, war am Anfang zum minimalen Laufen. Den Input dazu, den hätte ich ohne Blogs übrigens auch nicht so schnell bekommen. Alles ist Austausch, zu lernen gibts immer was, zu amüsieren auch. Und manchmal lese ich bei anderen zb ganz einfach die verschiedenen Sichtweisen auf das gleiche Rennen, sehr spannend was mir wichtig war und was anderen Bloggern wichtig war. Als Nebeneffekt lerne ich ausserdem noch ein wenig technisches Verständnis um so ein Blog zu betreiben. Und das hat mir auch in anderen Bereichen schon oft weitergeholfen.
      Gut so mit deinem Feedreader, damit kannst du alles abonnieren, egal welche Plattform, hauptsache RSS ist vorhanden 🙂

  4. Lieber Oliver,
    Tusch – traraaaa! Herzliche Glückwünsche zum 10-jährigen!
    Tja, wer hätte das gedacht, wie sich die Dinge so entwickeln. Und spannend -in der Rückschau- ist es sowieso.
    Ich schaue gern mal Jahre zurück und lese, was da gerade anstand, was einen plagte, freute, bewegte. Irre!
    Na und klar, Inspiration, Motivation, Erfahrungen aus anderen Blogs sind prima, die menschlichen Kontakte sowieso. Die hätte man nie ohne dieses Medium so bekommen.
    Ich halte auch nichts von diesen Quick&Dirty-Dingern in Social-Media. Bilder, Klicks und Likes bei Insta & Co empfinde ich als oberflächlich. Blogs bringen da doch viel mehr rüber, auch wenn man etwas mehr Zeit investieren muss, einen Post zu erstellen. Was den Fortbestand der Bloggerei angeht, die sehe ich -leider- etwas skeptisch, die Welt wird immer schnelllebiger. Aber vielleicht kommt ja auch wieder ein Revival, ich wäre dabei!
    Also denne, weiter so! Ich kann nur nicht versprechen. dass ich dir die ganzen nächsten 100 Jahre werde folgen können… 😉
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Danke Elke 🙂 Grade in dieser immer schnelleren Welt finde ich es sehr wichtig auch ruhigere Medien verfügbar zu haben. Ein Like im „social media“ ist morgen vergessen, aber was uns bei unserem ersten Marathon vor zig Jahren (in meinem Fall 2015) beschäftigt hat, das steht immer noch unverfälscht im Blog. Oder wann und unter welchen Bedingungen mal eine PB rauskam, mit allem Leiden und Freuden, kann alles wunderbar nachgelesen werden. Sowas macht ein Blog für mich aus, da blättere ich auch gerne in anderen Blogs mal ein paar Jahre zurück. Und in deinem Fall kommt ja noch dazu, dass du mich schon öfter auf sehr schöne Veranstaltungen aufmerksam gemacht hast, vielen Dank dafür! Ohne Elke zb kein Tortura 🙂

      1. Aber gerne doch!
        Ich habe gerade mal nachgeschaut, wahrhaftig war ich 2015 auch in Düsseldorf am Start! Na sowas, da hätten wir uns schon sehen können! Nur unsere Zeiten sind dann doch deutlich unterschiedlich *lol*
        LG, Elke

  5. Wie jetze, lieber Oliver,

    du bist immer noch nicht käuflich! 😛 – Ich finds toll und rühme mich *räusper* zu wissen, dass es so bleibt. Das finde ich nochmal TOLL! 😆

    Ja, es ist schon sehr amüsant in uralten Beiträge nochmal durchzulesen, wie sehr, sehr, sehr unterschiedlich wir ticken … und dann ist da auch noch son Typ, der ständig mit (ich sach ma) biomechanischen Gegenentwürfen nervt! – DANKE, DASS DU MICH SOOO LANGE UND SOOO TOLERANT AUSGEHALTEN HAST UND AUSHÄLST! 😉

    Aber 10jährige Jubiläen müssen doch gefeiert werden, dachte ich noch, und war plötzlich baff, dass ich mein 10jähriges vollkommen verbasselt habe! (15.06.2014) – Darauf stoßen wir spätestens nächstes Jahr an, weißt schon bei welchem Ereignis! (Oder wollen wir vorher was organisieren … für unsere ‚Runde‘??? 😆 )

    Ich finde es toll, dass dein Blog existiert und du sogar vorhast weitere 100 Jahre zu bloggen! Da ich mal gesagt habe, dass ich 111 Jahre alt werden will, werde ich wohl nicht ganz bis zum Schluss durchhalten! 😛

    Meinen Blog wird es auf jeden Fall weiterhin geben, vielleicht noch in 200 Jahren, aber das kann ich dann nicht mehr prüfen und vorausgesetzt es zahlt jemand die Gebühren! 😉

    immerweiterlaufen und und laufend-dankbar-sein!
    Liebe Grüße Manfred

    1. Danke Manfred, Blog (mit Kommentarmöglichkeit) ist eben auch Austausch. Und ich auf diesem Wege eine Menge gelernt, also alles gut. Ich erwarte die nächsten 100 Jahre weiterhin fachlich lernenswerte Kommentare von dir 🙂
      Genau, auf dein Jubiläum stoßen wir nächstes Jahr irgendwo auf der Strecke an, passt doch super! Oder eine Art virtueller „Jubi-Lauf“ für die Runde? Wieso nicht, dein Blog, dein Jubi, deine Entscheidung 🙂

  6. Heya – das hast du mal wieder genial “ zu Papier “ gebracht. DU HAST JA SO RECHT mit dem, was du übers Bloggen schreibst, ich bin da ganz bei dir – wie so oft !

    So, und nun ein Strauß wundervoller Frühlingsblumen zu deinem Zehnjährigen ! Glückwunsch. Nicht viele bleiben solange am Bloggen hängen, was ich auch aus langjähriger Erfahrung weiß. Alle Blogs, die mit mir vor bald 18 Jahren anfangen hatten, sind von der Bildfläche verschwunden – aus welchen Gründen auch immer . Auch ich bin geblieben, liebe das Schreiben über Erlebtes nicht minder als das Laufen, die Bewegung schlechthin.

    Motivation pur für alle, die noch nicht Bloggen, hast du gut gemacht – und wir machen weiter: weiterlaufen, weiterschreiben – YES !!

    Auf die nächsten 100 Jahre !!!

    1. Danke Margitta 🙂 Mein Blog ist ja eigentlich mein Lauf-Notizbuch, ich kann hier machen was ich will, und sollte mal drei Monate Pause sein, dann ist das eben so. Ich muss nicht irgendwelche Klickzahlen erreichen oder Produktbesprechungen durchziehen, sondern einfach nur schreiben was mich beim Laufen so umtreibt. Wer das öde findet, liest halt nicht mit, wenn das jemand interessant findet, dann freu ich mich. Eigentlich ganz einfach 🙂 Speziell zu diesem Blogpost hab ich übrigens mittlerweile auch auf anderen Kanälen ziemlich viel positives Feedback erhalten (nicht jede/r möchte hier kommentieren, übrigens auch total ok), das freut mich riesig. Bloggen ist keine Raketenwissenschaft, einfach drauflos schreiben, authentisch bleiben, fertig. Und dann einfach weiter machen 🙂

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