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Wieder in der eigenen Komfortzone

Nach dem desaströsen März hatte ich mir ja den gesamten April als „Wiederaufbaumonat“ vorgenommen, also ohne Stress langsam erstmal wieder in die Nähe meiner gewohnten Umfänge kommen und danach ganz langsam am Tempo drehen.
Am Ende des Monats einen Trainingshalbmarathon in für mich akzeptabler Zeit rennen, das war das Ziel.

Sieht noch etwas bemüht aus, war auch recht anstrengend.

Und der Lauf-April begann dann auch erst am 5. mit einem 10km Lauf, vorher war einfach noch die Luft raus. Die folgenden Läufe waren echt anstrengend, körperlich wie mental, mich nervt es einfach schnell wenn „die Freiheit“ des Laufens fehlt. Ich möchte „fliegen“, Kopf frei bekommen, einfach mal sprinten. Das war nicht drin, sondern eher stoisch traben, auf die die HF achten (da gab es Spitzen bis zu 175, sowas kenn ich von mir nicht), vernünftige Distanzen laufen.
Aber dranbleiben hilft (wie wir ja alle wissen), einfach immer wieder raus, nichts übertreiben, aber jedesmal leicht steigern. Pausentage machen, motiviert bleiben. Dranbleiben.

Laufen am Rhein, in den Sonnenuntergang.

Mitte des Monats war ich dann wieder bei meiner üblichen 18km Runde, die Pulsspitzen blieben aus, die Kraft und Kondition waren eindeutig „angezündet“ und verbesserten auch meine Laune zunehmend. Die Lockerheit kam zurück, schneller als gedacht.
Zeit für ein paar Waldläufe, mal anstrengende Passagen einbauen. Und vor allem wollte ich endlich die neuen Shamma Ibex testen. Dazu hatte ich den perfekten Tag mit Dauerregen erwischt und was soll ich sagen, die Ibex sind der Hammer für solche Konditionen. Matsch, Pfützen, auch mit fiesen Steigungen, alles kein Problem, völlig trittsicher. Nichts für jeden Tag, aber eben für spezielle Situationen.

Man sieht es kaum, aber es schüttet aus Eimern.

Nach diesem Tag war der Knoten gelöst, alles war wieder da. Der nächste Lauf ging gleich wieder in den Wald, nochmal richtig schön die Beine arbeiten lassen und alle richtig fiesen Steigungen zu laufen, gehen nicht erlaubt. Erfolgreich abgeschlossen.

Danach dann als krönenden Abschluß für den April und als Test wo ich stehe, die Halbmarathondistanz mit etwas mehr Tempo.
Und das lief tatsächlich viel viel besser als erwartet, ich hatte richtig bock, bemerkte wie gut die beiden Waldläufe getan haben, jetzt auf der platten Strecke war die Power einfach da.
Trotz anfänglicher kurzer Ampelstopps (ich muss ja erstmal raus aus der Stadt) und einer kleinen Trinkpause am (endlich wieder geöffeneten) Wasserwerk-Brunnen bei km6, stand am Ende 1:36h auf der Uhr, etliche Kilometer unter 4:30er Pace, sogar die 4:20 war wieder sichtbar, besonders nach hinten raus, DAS ist meine Komfortzone! So liebe ich es zu laufen! Rennen, dann wieder locker traben, einfach fliegen, einfach wohlfühlen! Mann, hatte ich das vermisst!

BÄÄÄM!

Ich hätte im April noch einen draufsetzen können, wollte aber gerne einen kleinen Tattootermin wahrnehmen, muss bei dem Projekt ja auch weitergehen, der April war mit dem HM also läuferisch beendet.
Stattdessen hab ich den heutigen freien 1.Mai genutzt und bin routiniert meine Rheinbrückenrunde mit ein paar zusätzlichen Schlenkern und am Ende 23km untergetrabt. Einfach herrlich, vor allem bei bestem Wetter, in kurz/kurz und kaum Wind, beste Bedingungen.

Blick von der Autobahnbrücke, Richtung Duisburg.

Ich fühl mich wieder gut, die alte Kondition ist noch nicht so ganz wieder zurück, aber das wäre jetzt jammern auf hohem Niveau. Erstaunlich genug dass ich es echt in einem Monat geschafft hab wieder da zu sein wo ich grade bin, befürchtet hatte ich Schlimmeres.

Also weitermachen, ich hab noch was vor dieses Jahr 🙂

Der April im Detail.

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Kommentar

16 Kommentare

  1. Lieber Oliver,
    das liest sich ja alles wunderbar! Toll dass es so schnell wieder bergauf ging. Und Dauerregen im Wald mit Ibex? Da werde ich ja fast neidisch!
    Überhaupt nehme ich mir in Gedanken mal etwas von deiner Lauffreude mit. Ich hatte nur sehr wenige km im April und alles fühlt sich so mühsam an. Aber wer dran bleibt, fliegt dann über die Pfade. Schöne Sache!

    • Ja, endlich wieder aufwärts, auch im Wald mit den Ibex 🙂 Die übrigens was für dich wären, sind viel flexibler als sie wirken, bin wirklich sehr zufrieden. Diese mühsamen Zeiten gehen auch wieder vorbei, so wie ich dich kenne steht in deinem Blog plötzlich wieder irgendein 100km Orientierungslauf durch Bäche und Geröll 🙂 Dran bleiben, die Lauferei ist eine schöne Sache, genau.

  2. Lieber Oliver,
    nach einer läuferischen Durststrecke ist die Freude, wenn es endlich wieder besser klappt, umso größer. Das liest man richtig raus aus deinem Post. Das hast du dir aber auch verdient, deine Geduld musste belohnt werden und wurde es auch!
    Dazu noch Frühlingswetter und wenn dann noch der Laufsandalentest so positiv ausfällt, ist das das Sahnehäubchen obendrauf! 🙂
    Deine HM-Zeit ist klasse, aus meiner Sicht jedenfalls, und dann einfach nur so mal rausgehauen. Dass du da das Wort „jammern“ überhaupt zu tippen wagst…
    Liebe Grüße
    Elke

    • Mir ist gestern noch aufgefallen, dass das Frühlingswetter ein klein wenig zur guten Laune beiträgt, diesen Dauerherbst der letzten Monate konnte ich kaum noch ertragen. Jaja, ich weiß, diese HM-Zeit ist schon ok und deshalb gibts ja auch nichts zu jammern 😉 Die letzten paar Tage haben alles gerettet was im März in die Grütze gegangen ist, das zählt erstmal. Und jetzt freue ich mich auch wieder auf das was noch so anliegt. Danke!

  3. Lieber Oliver,
    du beschreibst es ganz wunderbar. Manchmal muss man einfach durch ein paar nicht so tolle Läufe durch, damit die guten wieder kommen! Dranbleiben und (kontrolliert) weiterlaufen ist da wohl die beste Methode. Jedenfalls ist sie bei dir aufgegangen, das freut mich für dich! 🙂

    • Das ist nicht nur aufgegangen, sondern zu meiner echt großen Freude schneller aufgegangen als erhofft. Das gibt Auftrieb. Auch wenn die ersten Läufe echt mühsam waren, die haben sich sehr gelohnt um wieder in Gang zu kommen. Wäre schön wenn es jetzt einfach so weitergeht, von Zwangspausen hab ich etwas die Nase voll 🙂 Danke!

  4. Verfolge dich ja auf anderem Kanal, habe deine Anstrengungen, dein “ Leid „, dann deine Verbesserungen mitbekommen. Manchmal ist der Wurm drin, heftig, aber – wie man bei dir bestens lesen kann, es geht alles vorüber, früher oder später !! Das ist auch für mich ein Hoffnungsschimmer, da ich derzeit auch an einer langwierigen Erkältung knabbere mit Pulswerten, die ich sonst von mir überhaupt auch nicht kenne, so wie bei dir!! Schwächle beim Laufen nach wie vor, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluss !! So sehr wie dieses Mal hat es mich – solange ich denken kann – noch nicht getroffen !!

    Freut mich für dich, dass du wieder so laufen kannst, wie es dir am meisten Spaß macht, da geht die Sonne auf – und die Malaisen von gestern sind bald vergessen !!

    “ Rennen, dann wieder locker traben, einfach fliegen, einfach wohlfühlen! Mann, hatte ich das vermisst! „,,Wie gut kann ich dieses gute Gefühl nachempfinden „“ – super !!

    Grüße von der windigen Ostsee

    • Ja, für die kleinen emotionalen Ausbrüche ist der andere Kanal da. Laufen, einschätzen wie es war, schnell als Status absetzen und sich an jeder Verbesserung zum vorherigen Status erfreuen. Solche Löcher gehen vorüber, vorausgesetzt man lässt sich nicht runterziehen, sondern fängt routiniert wieder an, auch wenn es schmerzt.
      Du schwächelst auch? Bei vielen sind die ehemals „kleinen Erkältungen“ dieses Jahr ein richtig übles Brett, kein Wunder aber irgendwie nach den letzten Jahren. Die Pulswerte sind zum Glück ein guter Indikator wie es um den Kreislauf und das allgemeine Befinden steht, normalerweise achte ich da kaum drauf, in den letzten Wochen schono sehr. Ich drücke die Daumen dass du bald aus dem kleinen Schwächetal rausläufst, mit Ruhe und Geduld und vor allem mit diesen richtig schönen Laufstrecken. Danke!

  5. Dranbleiben! Ein schönes Schlüsselwort. Erst die blöden lustlosen und knorzigen Läufe aus dem Weg schaffen und dann beginnt der Spass.
    Es freut mich sehr, dass es bei dir wieder läuft.
    Ich glaube, ich muss mal mit den Shammas durch den Matsch laufen, da würde ich wohl besser vorankommen. Ich habe die Shammas in letzter Zeit nur sehr selten angehabt wegen der schwächelnden Achilles. Aber jetzt wäre mal Zeit, gaaanz langsam wieder damit anzufangen, zumindest im Alltag.
    Coole Fotos, besonders das zweite am Rhein. Stellst du das Telefon dafür auf den Boden?

    • Ohne Dranbleiben, kein Weiterkommen, aber wem sag ich das, du hast ja grade einen ganz anderen Zeitraum der Geduld um wieder dich reinzuarbeiten. Und ist auch immer leichter gesagt als getan, aber lohnt sich immerhin. Für deine Matschstrecke da bei dem 10er letztens hättest du die neuen Ibex gefeiert, da ist richtig fettes Profil drunter, genau für solche Gegebenheiten. Jajaja, trag die Shammas, grade jetzt um die Achilles zu stärken, die werden Füßen und Beinen gut tun.
      Telefon hab ich so gut wie nie bei mir beim Laufen, die Fotos mach ich immer mit so einer ganz kleinen Actioncam (Insta360Go), die hat sich bewährt, weil extrem leicht, schnell einsetzbar und wetterfest. Ist immer ein wenig Überraschungseffekt, weil kein Display dran ist, aber beim Sortieren hinterher ist immer irgendwas dabei. Oder eben auch mal nicht, was dann auch nicht schlimm ist 🙂

  6. Mein lieber Herr Gesangsverein. Der Halbe in der Zeit ist aber aller ehrenwert. Respekt. Und dann noch in Schluppen. Uiuiui. Was um Himmels willen läufst du, wenn deine alte Form wieder da ist?

    Nun, wie auch immer: Freut mich für dich!

    • Danke Martin 🙂 Ehrlich gesagt bin ich selbst gespannt was dabei rauskommen könnte, hab ewig keinen „richtigen“ Halben mehr gelaufen. Ich werde zu gegebener Zeit berichten 😉

  7. Ha, da läuft er wieder und das in seinem Tempo!

    Das freut mich, lieber Oliver!

    Toll, dass du zurück bist! Genieße es soweit es, so lange es und so schnell es geht! 😉 Tob dich aus, auch mal ein bisschen schneller!

    Also, es lohnt sich dran zu bleiben und immer weiter zu laufen!

    Liebe Grüße Manfred

    • Danke Manfred 🙂 Und wie es sich lohnt, ein bisschen schneller geht auch schon wieder und an länger arbeite ich noch. Bin froh dass die Lockerheit zurück ist!

  8. Lieber Oliver,
    Man kann erst die ungewohnte „Schwere“ und dann, nach dem Durchhalten, die gewünschte „Leichtigkeit “ förmlich spüren in deinen Zeilen.
    Manchmal muss man einfach durch. Es braucht dann eben diese zusätzliche Kraft um dran zu bleiben.
    Vielleicht sind es gerade diese Zeiten der „Schwere“ die uns die „normalen “ leichten Zeiten so wertvoll machen?!
    Es ist wunderbar, dass du wieder genießt. Das man die Freude und Leichtigkeit wieder in jedem Wort lesen kann 🙂
    Und die HM Zeit …naja, die macht mich sprachlos 😆
    Liebe Grüße
    Helge

    • Danke Helge, ist auch wirklich so dass einiges an Ballast wieder weg ist. Und ja, auf diesem Weg kann man sich auch wunderbar „erden“ um die ach so normalen Läufe viel mehr zu geniessen. Das kostet zwar Kraft, aber wird auch so richtig belohnt und man lernt das zu schätzen.