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N(f)RftW Version 2023

Wie schon letztes Jahr, lockte mich auch in diesem Februar wieder die sympathische No Rest for the Wicked-Challenge um bei unmöglichen Tages- und Nachtzeiten rauszugehen und loszulaufen. Statt aber wie letztes Jahr erst mitten drin einzusteigen, war ich diesmal sehr kurzentschlossen gleich am ersten Tag dabei.

Mein Ziel: ich wollte spätestens nach 20 Tagen, also am Rosenmontag, fertig sein (Spoiler: hat geklappt).

Zwischen meiner Anmeldung und dem ersten Lauf lagen gefühlt nichtmal zwei Stunden.
Wieder hab ich beschlossen die Regeln für mich persönlich zu verschärfen, aus NRftW wurde also N(fucking)RftW, wieso auch nicht. Hat ja letztes Jahr auch geklappt, geschwächelt wird nicht.

Die Regeln der Challenge und meine Anpassungen:
Challenge-Herausforderung
Innerhalb des Februars 2022 starte an jedem der 7 Wochentage und zu jeder der 24 Stunden eine sportliche Aktivität zu Fuß.

  1. Jede absolvierte Strecke hat eine Länge von mindestens 5 km   ➡️ 10 km.
  2. Jeder absolvierte Lauf hat eine Mindestdauer von 45min.
  3. Jede Einheit hat draussen stattzufinden.
  4. Laufen, wandern, marschieren. Alles OK.   ➡️ Es darf nur gelaufen werden.
  5. Zwischen zwei Aktivitäten muss eine mindestens 90-minütige Pause liegen!
  6. Offizielle Veranstaltungen zählen nur einfach (liebe Grüße an die 24h-Läufer).
  7. Ihr müsst nicht exakt zur vollen Stunde raus. Die 4 Uhr Aktivität kann auch um 4:59 begonnen werden.

Nach einem auffallend lauffaulen Winter kam mir dieser Quatsch tatsächlich ganz recht um mal wieder ordentlich in Gang zu kommen. Dass in der Teilnehmerliste dann auch Stück für Stück viele liebe Laufblogger auftauchten, die sich vorab natürlich bei jeder Gelegenheit kaum zurückhalten konnten nochmal auf die Challenge hinzuweisen und mich zu erinnern dass ich es bestimmt bereue wenn ich nicht mitmache, hat mir schlußendlich den Kick und noch mehr Ansporn gegeben dieses Ding wieder durchzuziehen.
Es gibt halt viele (gute) Gründe nicht mitzumachen, aber auch reichlich sehr gute Gründe um dabei zu sein. Zweiteres überwog dann bei mir.

Also die glorreiche Planungs-Tabelle vom letzten Jahr wieder rausgekramt, an 2023 angepasst, losgeplant und losgelaufen.

Die einzelnen Läufe könnt ihr gerne in meinem Runalyze Profil nachschauen, oder auch im Microblog unter dem Hashtag #nrftw2023 nachlesen, die brauch ich nicht nochmal aufzudröseln. Beziehungsweise, es würde mir sehr schwer fallen, bei vielen Läufen war ich einfach auf Autopilot unterwegs. Ich weiß, ich bin gelaufen, hab das Protokoll dazu, weiß aber so gut wie nichts mehr vom Lauf selbst 🙂 Vielleicht kennt ihr sowas.
Andere dagegen werden mir wieder sehr angenehm oder auch unangenehm in Erinnerung bleiben.
Ich bin zum Beispiel einfach kein „Frühstückszeitläufer“, also so zwischen 6 und 9 Uhr, da fällt es mir unendlich schwer eine Runde zu drehen. Aber was unangenehm ist, gilt als Pluspunkt bei dieser Challenge, es geht ja genau darum auch solche Läufe durchzuziehen.
Es geht aber auch darum zu jeder Tages- und Nachtszeit rauszugehen. Und ganz ehrlich, es waren wieder die Läufe zwischen 1 Uhr und 4 Uhr die einfach am allertollsten waren.
Diese wunderbare Ruhe in der Stadt, einfach mal mitten auf der Straße laufen können, Ampeln ignorieren, Gegenden erlaufen die normalerweise viel zu geschäftig sind, oder realisieren dass die Straßen mit den abgeklemmten Gaslaternen ab 1 Uhr tatsächlich stockdunkel sind, und natürlich der Moment wieder nach hause zu kommen und eine unbeschreibliche Zufriedenheit von der Laufstrecke mitzunehmen.
Sowas eben, die Situation ist „special“, das mag ich.

Auf den Nachtläufen wurde ich zweimal freundlich von Streifenpolizisten angesprochen („verrückte Zeit zum laufen“ … äh, ja, stimmt.), wurde beim 3-Uhr Lauf von zwei betrunkenen Karnevalisten angepöbelt, hab einen Fuchs und diverse Kaninchen gesehen, war sowohl mit Sandalen als auch Xeroshoes HFS unterwegs, konnte die Vollmondnacht ohne Stirmlampe geniessen und ich bin oft durch die menschenleere Innenstadt gelaufen, eine Gegend die ich zu normalen Zeiten meide.

Es gab wieder einige Tage mit erschlagender Müdigkeit und einige erstaunlich kraftvolle. Gleich beim ersten Lauf hatte ich mir eine Zerrung in der linken Wade eingefangen, hab das aber einfach ignoriert, nach drei Tagen war alles wieder gut.
An einem Tag konnte ich drei Einheiten unterbringen, vier Tage bin ich zwei Einheiten gerannt, ansonsten hab ich es bei immer nur einmal belassen.
Insgesamt sind es knappe 250km geworden, dank dem zusätzlichen (f) 🙂

Mein superflexibler Plan hat wieder klasse funktioniert, ich konnte hin und her schieben, entspannt umplanen, Arbeit und Familie nicht vernachlässigen, alles ist aufgegangen, zwei Tage konnte ich sogar lauffrei lassen und die Challenge wurde dann planmäßig und stilecht am Rosenmontag mit dem 13km langen 13-Uhr-Lauf beendet.

Lehrreich mal wieder: egal wie mühsam der Moment ist rauszugehen (und da waren einige dieser Momente dabei), wenn ich erstmal ein paar hundert Meter gelaufen bin, ist alles vergessen. Uhrzeit egal, Wetter egal, Müdigkeit weg, vermeindliche Zipperlein weg, alles ist einfach gut. Einfach laufen. Das Gute daran: ich weiß das 🙂 Und deshalb hat der Schweinhund bei mir wirklich einen echt schweren Stand.

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Kommentar

18 Kommentare

  1. Lieber Oliver,
    ja, das ist es was den NRFTW ausmacht: Dieses sich überwinden (müssen) und dann belohnt werden mit völlig neuen ungeahnten Eindrücken, lustigen Erlebnisse, schönen Fotoimpressionen, frischer Nachtluft und Heimkommen in die warme Stube. Herrlich! Das muss man mitgemacht haben.
    Und Oliver-like hast du es ja gleich noch verschärft. Aber du wolltest nicht etwa schon für NRFTW 2024 vorlaufen…?!
    Auf alle Fälle klasse gemacht, Glückwunsch!
    Schade, dass es nun schon vorbei ist, aber da weiß man, worauf man sich für den 1.2.2024 freuen kann!
    Liebe Grüße und gute Besserung!
    Elke

    • Danke Elke 🙂 Eigentlich müsste man das öfter mal machen, einfach Nachts ne Runde laufen, weil die Stimmung so sehr anders ist als am Tag. Aber wer weiß, vielleicht gibts ja wieder einen heißen Sommer, da bietet sich sowas an um die kühlere Nachtlauft mitzunehmen.
      Für die die verschärfte 10km-Version hatte ich mich ja nur entschieden, weil das so schön passt mit den mindestens 45 Minuten, bin ja trotzdem immer eher entspannt gelaufen und hab mir sogar Fotopausen gegönnt 🙂
      Mal sehen ob wir uns 2014 wieder alle treffen, ist nicht auszuschließen.

  2. Ha, da ist es also, die Auflösung des kleinen „f“. Ich kann es dir nicht verübeln, deine Verschärfung ist ja schon ein Kraftwort wert.
    Eine schöne Zusammenfassung mit coolen Bildern. Da hast du einfach mal ganz locker einen 30k Lauf gemacht und dann vier 20k Läufe in den Alltag reingestreut. Klar, mit Unterbrüchen, aber trotzdem eine super Leistung.
    Ich glaube, die Vollmondnacht ohne Stirnlampe wäre mein Lieblingsmoment gewesen. Erstaunlich, was man alles erlebt, wenn man Mr. Schweinehund ignoriert!
    Super gemacht, lieber Oliver.
    Und jetzt: gute Erholung bis zum nächsten Abenteuer!

    • Genau, das kleine f hatte ich ja letztes Jahr schon etabliert, und das hatte ja super geklappt, also wieso nicht einfach wieder so durchziehen.
      Die Vollmondnacht war schon sehr besonders, so besonders dass ich kein vernünftiges Foto hinbekommen hab
      Ich gebe zu, es gab einige echt müde Tage, besonders an den Mehrfach-Lauftagen, aber letztes Jahr war die ganze Aktion irgendwie wesentlich anstrengender.
      Vielen Dank:-)

  3. Es ist vollbracht !! Gratulation zum Durchhaltevermögen, das ist das, was Läufer brauchen, und du hast es auf diese Weise bewiesen !!

    Für mich wäre das absolut keine Herausforderung, ich mag nicht laufen, wenn es mir – egal woher – “ diktiert “ wird. Wenn ich laufen MUSS vergeht mir die Freude daran, mal ganz abgesehen von den Nachtläufen, die du als Mann zweifellos (fast) ohne Probleme gemeistert hast (Karneval , Polizei, den Freund und Helfer, was die wohl von dir gedacht haben ?? ).

    In deinem letzten Absatz steht alles, was ich genauso sehe wie du, egal was, Hauptsache laufen, nur möchte ich es aus eigenem Antrieb machen.

    Wie auch immer Challenge erfüllt, gutes Gefühl, das geht bestens aus deinen Worten hervor !!

    • Danke Margitta 🙂 Einmal mit Tempo durch die Challenge, sowas macht mir tatsächlich Spaß, sonst würde ich das nicht machen. Ich verstehe was du meinst, aber ich diktiere mir ja selbst wann welcher Zeitslot gelaufen wird, von daher war das schon entspannt.
      Schlimm genug allerdings dass man (bzw Frau) sich bei Nachläufen Gedanken machen muss, das ging mir öfter durch den Kopf auf meinen Runden. Ddorf ist da ein eher harmloses Pflaster und in der Karnevalzeit ist eh erhöhte Polizeipräsenz vorhanden (wie ich ja selbst erfahren hab), trotzdem sollte es doch möglich sein Nachts einfach vor die Tür zu gehen.
      Naja, ich hatte meinen Spaß und bin vor allem froh die lauffaule Zeit ausgeglichen zu haben 🙂

  4. Lieber Oliver,
    ich habe mir gerade noch deine Micro-Blogberichte durchgelesen.
    Stimmt schon, die nächtlichen Läufe sind einfach was besonderes. Ich war auch immer ganz verzaubert, wie anders der Ort wirkt, was in der Nacht hervorsticht und wie wunderbar es sich anfühlt, von so einem Lauf wieder nach Hause zu kommen! 🙂 Ich glaube, nächstes Jahr gehe ich es auch wieder an.
    Sehr beeindruckend finde ich (wieder) deine Verschärfung. Jeden Slot gelaufen und noch mehr … wow!!
    Gratuliere dir zum punktgenauen Finish! 😀

    • Danke Doris 🙂 Hattest du uns diesen Quatsch nicht letztes Jahr „eingebrockt“? Die Nachtläufe werden auf den ersten Blick immer am schwersten machbar eingeschätzt und stellen sich dann als recht einfach heraus. Man muss halt nur den Hintern hochbekommen, aber die Belohnung follgt schnell.
      So beeindruckend ist die Verschärfung gar nicht, 10km sind etwa 45 Minuten laufen, das ergibt sich also einfach. Bin vielleicht auch einfach nur zu faul 45 Minuten spazieren zu gehen

  5. Lieber Oliver,

    sehr gut … vollendet! Congrets! 😆 … und alles im Sauseschritt!! 🙂

    Toll ist, wenn man noch so fit ist und auch mit Speed durch die Nacht düsen kann! Darum beneide ich dich ein wenig! Ansonsten hab ich mir 2 Dinge von dir abgeguckt … du warst mir also Vorbild!!! – 10 km pro Einheit und alles wird gelaufen! Den 2. Punkt hatte ich schon im Kopf, aber deine Aussage hat mich nochmal bestärkt … nur bin ich halt deutlich langsamer als du. – Zu Punkt 1: Als du es im Video-Chat geäußert hast, hatte ich leider schon 5 Einheiten zwischen 8 und 9 km. So blieb nur die Möglichkeit zu variieren und daraus durchschnittlich 10 km zu machen! – Danke für die Anregung! – Ich werde dann berichten wie es mir ergangen ist.

    Ansonsten ticke ich auch bzgl. der Tageszeiten ähnlich wie du. Die Morgenstunden sind die absolut schwersten, aber nachts geht es mir gut. Die Dunkelläufe ohne Stirnlampenlicht genieße ich! Allerdings ist meine Strecke fast duchgehend beleuchtet, aber ich brauche auch im Wald (bei uns) kein Licht. (Gutes Kontrastsehen und vielleicht ein wenig Lichtverschmutzung.)

    Schöne Bilder hast du mitgebracht! Danke fürs Teilen!

    Erst erholen und dann darauf aufbauen. Ist doch ne gute Grundlage für 2023!!!
    Liebe Grüße Manfred

    • Danke Manfred 🙂 ratzfatz erledigt, ging dieses Jahr dank guter Planung sogar noch besser als letztes Jahr (mit mehr Zeitdruck). Und Du möchtest auch das zusätzliche „f“ verdienen? Find ich gut, bietet sich doch auch einfach an wenn man die Strecke eh nur laufen möchte. Bin gespannt wie es dir damit ergehen wird.
      Hier in der Stadt braucht man normalerweise eh keine Stirnlampe, zumindest nicht um besser zu sehen, eher um gesehen zu werden (Autos und so). Aber dank der Energiesparmaßnahmen sind hier einige Straßen zwischen 1 und 5 Uhr stockdunkel, also richtig finster, wenn nicht grade „gleissender“ Vollmond ist. Da geht dann Sicherheit vor und Lampe an, bevor ich mich irgendwo lang mache (alles schon gehabt).
      Der Februar-Arsch-hoch-Effekt ist in dern Tat eine gute Grundlage für das Jahr 🙂

      • Lieber Oliver,

        Februar-Arsch-hoch-Effekt gefällt mir, obwohl mir ja nie (m)ein Schweinehund begegnet ist. Jetzt hat der FAh-Effekt bei mir eher die Wirkung, dass ich nicht mehr nur laufe, sondern vielleicht wieder ein bisschen (mehr) trainiere.

        Mal sehen, die es uns ergeht!

        Liebe Grüße Manfred

  6. Lieber Oliver,
    Herzlichen Glückwunsch. Ich ziehe meine Laufkappe vor dir und den Anderen. Ich habe nur einen einzigen Grund, nicht mitzumachen, hihi. Meine Schlafenszeit beginnt um 21.30 Uhr. Danch bin ich für quasi nix mehr zu bewegen.
    Aber um wieder in die Gänge zu kommen ist es die perfekte Challenge.
    Also nochmals meinen tiefen Respekt.
    Liebe Grüße
    Karina

    • Vielen Dank Karina. Pünktliche Schlafenszeit ist ein guter Grund, Schlaf ist gesund 🙂 Mein Vorteil: ich kann immer und überall mal fix ein Nickerchen halten, perfekt bei den Nachtläufen. Und so gut ich wieder in Gang gekommen bin, so mies wurde ich direkt einen Tag nach der Challenge ausgebremst, Corona hat nochmal zugeschlagen. Naja, das ist jetzt auch fast erledigt, nächste Woche wird wieder durchgestartet. Irgendawas ist ja immer 🙂

  7. Moin Oliver,

    ohne die Verschärfungen wäre die Nummer für Dich auch etwas lau gewesen, gelle? 😉

    Sauber durchgezogen, wie man das von Dir kennt. Von mir deshalb auch hier noch eine späte Gratulation.

    Was kommt jetzt? 😛

    Liebe Grüße
    Volker

    • Moin Volker! Achnaja, auf Fußmärsche hatte ich keine Lust, letztes Jahr hats auch gut geklappt mit der (f)-Version, wieso nicht einfach dabei bleiben?! Falls ich nächstes Jahr wieder mitmache, denk ich mir mal eine andere Verschärfung aus 😉
      Aber stimmt, hat alles wirklich sehr reibungslos geklappt, so wie ichs mir vorgestellt hab.
      Jetzt kommt erstmal die letzten Tage Corona auskurieren und dann sehen wir uns ja bald alle beim KöFo, richtig?! 🙂

      • KöFo… da bin ich leider nicht dabei, HM oder ähnliches liegen noch weit außerhalb meiner Reichweite.

        Coroana auskurieren klingt gut, gute Besserung an dieser Stelle. Ich bin gerade mit meiner fetten Erkältung wieder durch und nach neun Tagen wieder bei Stimme. Meine letzte Sporteinheit liegt deswegen auch schon wieder 14 Tage zurück 🙁

  8. Lieber Oliver,
    das ist ja schon eine sehr erstaunliche Leistung mit den vielen 10km Läufen in so kurzer Zeit. Da hast du das ‚f‘ ja toll gemeistert – Hut ab.
    Die Nachtfotos sind toll und interessant, dass du das so genossen hast. Ich habe die Nacht nicht so genossen, ich hätte wirklich viel lieber geschlafen. Dafür waren die Morgenstunden nicht so schlimm.
    Ah Corona hat dich erwischt und darum am Tortura gehindert. Gute Besserung!

    • Danke Roni, das ergibt sich halt so mit den 10km und mind. 45 Minuten. Aber stimmt schon, ich hatte zusätzlich etwas auf die Tube gedrückt um rechtzeitig eine Woche vorm Tortura fertig zu sein. War ich auch, aber wurde dann mit Corona beglückt statt den Tortura zu laufen … richtig blöd gelaufen.
      Bin aber wieder fit und hab heute meinen ersten „Post-Covid-Lauf“ gemacht. Geht halt immer weiter 🙂