Abstand

Statt der geplanten und durchweg abgesagten Frühjahrs-Wettkämpfe und Genussläufe, laufe ich jetzt einfach meine einsamen Runden. Mal am Rhein, mal in der Nachbarschaft, mal im Wald, losgelöst von allem, entspannt und sehr zufrieden. Mit Abstand zu anderen und mit Abstand zu irgendwelchen Wunschzeiten. Ehrlich gesagt geniesse ich das sogar. Ich renne wenn ich mag, ich schlurfe wenn mir danach ist. Mit dem Wind, gegen den Wind, auf Asphalt, auf Wiesen oder am wieder auftauchenden Rheinstrand. Völlig egal, es steht nichts an, es geht einfach nur ums Laufen.

Und nun auch noch fast sommerliche Temperaturen und ein knallblauer Himmel, traumhaft!
Meine heutige Strecke ging zuerst mitten durch die relativ verwaiste Innenstadt, dann über die Rheinkniebrücke und einige Kilometer dicht am Rhein entlang. Der Wasserstand ist wieder niedrig, teilweise konnte ich direkt am Wasser laufen. In Lörick dann Kehrtwende und zurück zur Theodor-Heuss-Brücke, durch den Rheinpark und ab nach Hause. Das erste mal seit der Verletzung am kleinen Zeh hatte ich es gewagt endlich mal wieder etwas länger und schneller barfuss zu laufen, einfach toll! Das muss dringend wieder öfter auf den Plan.
Ich laufe also einfach immer weiter, solltet ihr auch machen und bleibt bitte gesund!

Dicht am Rhein entlang.

Die Menschen halten Abstand …


… die Schafe auch.

So sieht der Rhein grade aus. Flach.

Kommentare

  1. Lieber Oliver, schön, dass du doch zur derzeitigen Situation auch schreibst – und ich kann dich sehr gut verstehen, wenn du schreibst “ Ehrlich gesagt geniesse ich das sogar „, mir geht es ganz genauso, wenn der Grund nicht so ein trauriger wäre !

    Hier ist es so leer wie noch nie, sogar gestern am Sonntag, man findet einzelne Menschen am Strand bei schönstem Wetter, beim Laufen traf ich fast niemanden !

    Die Bilder von oben von einer Brücke ?

    Barfuß ? Aber nicht auf den Steinen, die man oben sieht – oder ?

    Bleibt gesund und genieße das Laufen, das kann uns keiner nehmen – zum Glück ! 😎

    1. Liebe Margitta,
      ich bin ja sonst auch nicht grade unter Leistungsdruck beim Laufen wie Du weißt, aber zur Zeit fühle ich mich trotzdem noch mehr losgelöst. Sehr angenehm. Und sollte mir zu denken geben.
      Die Bilder sind von den Rheinrücken, von der Theodor-Heuss fotografiere ich öfter immer den gleichen Blickwinkel, den Rhein im Wandel des Jahres beobachtend.
      Barfuß werde ich erstmal nur auf Wiese und Asphalt laufen, auf den Steinen (und Muscheln!) ist es sogar mit Fivefingers anstrengend 🙂 Aber schult die Koordination, macht Spaß.
      Danke und ebenso!

  2. Lieber Oliver,
    das ist wahrhaftig gerade ein völlig neues Laufgefühl: Einfach so laufen, ohne irgendein Ziel, auf das man hinarbeitet, dem man seine Aktivität in Länge und Tempo anpasst. Wie Du es treffend beschreibst, einfach nach Lust&Laune laufen.
    Schön, dass Dein kleiner Zeh auch wieder brav war!
    Und schön, wenn die Düsseldorfer sich an die neuen Regeln halten. Wenn es jetzt wettermäßig immer verlockender wird, nach draußen zu gehen, sollte das auch so bleiben.
    Liebe Grüße und bleib gesund!
    Elke

    1. Liebe Elke,
      da merkt man plötzlich dass unterschwellig sonst doch ab und zu auf ein Rennen hingearbeitet wurde, aber jetzt ist erstmal alles völlig offen. Meine einzigen „Gegner“ zur Zeit sind die Fahrradfahrer, da läßt es sich manchmal vorzüglich im Windschatten rennen 🙂
      Der kleine Zeh hatte wesentlich mehr abbekommen als ich wahrhaben wollte, aber barfuß laufen tut ihm merklich gut (so sollte es ja auch sein) und ich hab da einfach Spaß dran.
      Die ganze Woche bleibt es sehr warm, ich bin echt gespannt ob die Menschen vernünftig bleiben…
      Danke und ebenso!

  3. Moin Oliver!

    Schlurfen? Kannst Du das überhaupt? 😉

    Tja, wir besinnen uns in dieser Zeit auf den Urkern des Laufens, das Laufen. Da ich ja sowieso nicht so der Wettkampfläufer bin, ändert sich für mich persönlich aber gar nicht so viel. Wenn da nicht die Umkehr des „Normalen“ wäre, volle Laufstrecken, leere Innenstädte, würde ich solange ich in Laufklamotten stecke, kaum einen Unterschied feststellen.

    Wieder öfters und länger Barfuß auf den Plan? Finde ich gut! 😎

    Liebe Grüße
    Volker

    1. Moin Volker,
      na klar kann ich schlurfen! Vielleicht etwas anders als Du, aber ich kann das 🙂
      Ich erlaufe ja auch grade das Stadtgebiet, besonders diese Ecken wo mich sonst niemand hinbekommen würde, weil normalerweise viel zu voll. Das ist schon spannend und teilweise echt surreal, leere Strassen, Geschäfte geschlossen, Menschen mit Mundschutz und Handschuhen … Draussen im Grünen sind viel mehr Menschen unterwegs, aber immerhin gut verteilt.
      Ja, ich hab das Barfußlaufen schon etwas vermisst. Bzw die Strecken waren immer sehr kurz, aber ab jetzt wird wieder Dampf gemacht, selbst Fivefingers können einem manchmal als „schwere Laufschuhe“ vorkommen 😉

  4. Hi Oliver,

    das Corona-Virus hat nicht nur schlechte Seiten – das ist mir beim Laufen bewusst geworden. Mit der Absage des METRO Marathons habe ich meinen Trainingsplan gecancelt und laufe nur noch drei Mal pro Woche.

    Und diese drei Einheiten sind komplett entspannt. Kein ständiges Starren auf die Pace, kein sklavisches Festhalten an Distanzen. Einfach laufen. Einfach genießen – so wie Du es auch machst.

    Bleib´ gesund!

    1. Hey Marc,
      Du bist ja zusätzlich noch feste nach Plan gelaufen, das dürfte für Dich also eine noch krassere Umstellung sein als für mich. Aber auch so kann man laufen, sogar viel mehr mit Genuss 😉
      Bleib Du auch gesund, vielleicht findet sich im Laufe des Jahres ja noch ein gemeinsamer kleiner Volkslauf.

  5. Lieber Oliver,

    ich hatte die gleiche Frage, wie Margitta „auf den Lippen“: „Barfuß? Aber nicht auf den Steinen, die man oben sieht – oder?“ – Für mich sind die „dicken Kloben“ wie gemacht, da sie mir helfen trotz meines Hallux Rigidus zu laufen, aber auf solchen Steinen/Muscheln könnte ich barfuß vielleicht noch ganz vorsichtig „balancieren“, also langsamer als langsam gehen! – Toll, wenn du das so gut kannst!!! 🙂

    Hab mir mal anhand deiner Brückenangaben die Düsseldorfer Innenstadt per Karte etwas angeguckt. Ist ja mitten drin! Da verstehe ich den Wunsch nach „Flucht“. Ich würde ja nicht mal gerne in der „kleinen Großstadt“ Darmstadt gerne in der Innenstadt laufen. Der Stadtteil Eberstadt geht grad noch für winterliche Abendläufe! 😉

    Aber ich weiß jetzt woher J. K. Rowling ihren Begriff „Muggel“ hat! 😛 Oder ist euer Restaurant am Barbarossa-Platz noch nicht so alt?

    Genieße deine schnellen, wie langsamen Runden und bleib bitte weiterhin gesund! Ich fang heute auch wieder an … so mit langsamen Traben und so! 😉

    LG Manfred

    1. Lieber Manfred, du weißt ja, jeder soll mit dem Schuhwerk laufen dass am besten passt. Auf den Steinen ist barfuß laufen wirklich fast unmöglich, ohne Sohle geht da nix. Die Abschnitte sind auch nicht besonders lang, aber äusserst fotogen wie ich finde.
      Das ist mitten drin, ganz richtig. Und niemals nicht würde ich durch die Altstadt an „normalen Tagen“ laufen, würde wegen der Menschenmassen auch überhaupt nicht funktionieren. Am Rhein im Grünen entlang zu traben ist dann immer der Ausgleich.
      Das Restaurant kenn ich gar nicht 🙂 Bin doch eh ein Zugezogener, auch deshalb find ich es grade sehr spannend die Gelegenheit zu haben die Stadt mal laufend kennenzulernen.
      Ich geniesse, da kannste sicher sein, und gesund bleiben sollten wir alle 😉

  6. Lieber Oliver,
    ich musste gerade echt lachen bei: die Schafe auch 😆
    Ja, so ziemlich alles was in der nächsten Zeit wäre, wurde abgesagt und trotzdem ist man ständig draußen und läuft und radelt. Und warum? Na weil es einfach Spaß macht. Wen interessieren schon Wettkämpfe. Die Runden drehen, einfach so, ist auch schon einfach grandios 🙂
    Und auch auf deinen Bilder strahlt mir dieser tief blaue Himmel entgegen.
    Was ich allerdings beängstigend finde ist, das der Rhein schon jetzt wieder so wenig Wasser hat 🙁
    Wir haben April!
    Bleib schön gesund und genieße weiterhin deine Runden
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge, immer auf die Tiere achten, da kann man schonmal was lernen 😉 Ist jedesmal lustig wenn ich die Schafe von der Brücke aus sehe, ohne Foto geht da nix, manchmal fressen die in Formationen.
      Der blaue Himmel ist wirklich grade der Kracher, besonders hier durch unseren Flughafen haben wir ja normalerweise ständig Kondensstreifen. Weniger Flugverkehr = blauerer Himmel. Toll 🙂
      Nach dem letzten Hochwasser finde ich es auch merkwürdig dass das Wasser so schnell wieder so niedrig ist, mal sehen wie das so über den Sommer wird.
      Danke und ebenso!

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