Tempus volat.

Es war mal wieder an der Zeit die Füße mit flachen harten Schuhen, sowie Asphalt und Beton zu konfrontieren, von nix kommt nix. Also rein in meine alten, mittlerweile völlig runtergelaufenen Inov-8 f-Lite und ab in Richtung Rheinufer.
Wie gewohnt ohne großartige Planung, sondern einfach drauflos, irgendwie werden das immer so um 20 Kilometer oder mehr, auch heute.
Die erste Hälfte lief routiniert im moderaten Tempo bis zum Messeparkplatz, aktuell ist noch Caravan-Messe, ich musste mich also aufmerksam durch eine Art Trailerpark schlängeln.
Dann an den Rhein, der Weg (Lohauser Deich) ist einfach klasse für Tempospielchen und Sprints. Also losgeflitzt. Hundeleinen, Skater und Kinderwagen ausgewichen, Fahrradfahrer überholt. Auch einen gemütlich radelnden älteren Herren, der mir lachend nachrief: "Hey du bist aber schnell!". Er war aber wohl ziemlich neugierig und folgte mir ein wenig, überholte irgendwann grinsend und sagte: "Tempus volat. Die Zeit fliegt".
Ich bin kein Lateiner, zum Glück hat er direkt übersetzt, aber solche Begegnungen finde ich ja einfach nur charmant.
Die Zeit fliegt beim Laufen tatsächlich. Ich mag das. Ob eine Stunde oder zwei oder mehr unterwegs, das spielt keine Rolle. Ich bin während dieser Zeit in meiner kleinen Laufwelt unterwegs, geniesse den Wechsel der Jahreszeiten, das Wetter, habe nette und kuriose Begegnungen mit Mensch und Tier, erfreue mich am Laufen oder leide auch manchmal still, philosophiere oft so vor mich hin, beschäftige mich manchmal mit beruflichen Themen, finde einfache Lösungen auf vermeindlich komplizierte Situationen, nehme alles um mich herum im Rhythmus meiner Schritte und Atmung war.
Und die Zeit fliegt währenddessen so dahin.
Ich weiß es wirklich sehr zu schätzen dass ich einen Teil meiner Zeit auf diese Weise verbringen kann. Das ist absolut nicht selbstverständlich, wenn ich mich auf der Welt so umschaue.
Mir gehts echt gut.

Kommentare

  1. Lieber Oliver,
    obwohl ich noch nicht so lange ‚dabei‘ bin, weiß ich genau, wovon du redest, bzw. schreibst, denn genau so bin ich auch unterwegs und die Zeit fliegt nur so dahin.
    Viele Grüße,
    Irina

    1. Liebe Irina, ist doch wunderbar, wenn wir die Zeit dann auch einfach fliegen lassen können. Auf einem Laufband kommt man (glaube ich) nicht zu dieser Erkenntnis 🙂
      Viele Grüße, Oliver

  2. Lieber Oliver,
    manchmal fliegt die Zeit, meistens flieht sie, was ja eher ein negatives Attribut ist 😉
    Schön, wenn spontan etwas Tempo drin ist, genau das, macht doch das Laufen ohne Plan aus. Schuhe an und raus, dann auf den Körper hören und den Beinen freien Lauf lassen, toll. Die Gedanken dabei sind wohl das erholsamste und beste, was ich je erleben durfte und zum Glück auch noch darf.

    Salut

    1. Lieber Christian, manchmal „flieht“ die Zeit?! … interessant, da hab ich noch nicht drüber nachgedacht. Ich komme zumindest fast immer auf erfrischend andere Gedanken, alleine das wäre es mir schon wert zu laufen. Und dann ist da noch so viel mehr, einfach klasse. Beste Grüße, Oliver

  3. Lieber Oliver,
    genau das liebe ich auch so am Laufen, dass man seine Gedanken einfach mal fließen lassen, ihnen nachhängen kann. Und dann noch am Rhein entlang, was, so finde ich, nochmals eine andere philosophische Qualität hat.
    Ja, dann gehts uns Läufern richtig gut 🙂
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke, am Rhein entlang zu laufen hat schon was. An schönen Tagen sind zwar echt viele Menschen unterwegs, aber wirklich gestört hat mich das noch nie, der Deich ist breit genug für alle. Und wenn das Wetter mal „schlechter“ wird, kehrt auch wieder Ruhe ein, dann klappt das mit den fliessenden Gedanken noch besser. Liebe Grüße, Oliver

  4. Lieber Oliver,
    draußen sein und einfach nur meinen Gedanken nachhängen und dass alles so vielfältig erleben, wie du es beschreibst, ist herrlich und ein Teil unserer Freiheit! – Ja, uns geht es gut! 🙂 Manchmal fliehe ich auch in diese meine „Traumwelt“! 😉
    Alles schöne „Nebeneffekte“, die mit unserer Fitness qualitativ wachsen und besser nutzbar sind!
    LG Manfred

  5. Lieber Oliver, am besten – du wirst dich nicht wundern – gefällt mir dein letzter Satz, sagt alles, bin ganz bei dir, lasst uns dieses Gefühl immer wieder dankbar genießen und voll auskosten – und ein nettes Kompliment von außen ist immer ein herzlich willkommen, geht mir natüüüüüüüüüüürlich genauso – und es passiert auch mir hin und wieder, ein Grund mehr, davon zu fliegen ! 😉

  6. Liebe Margitta, das wundert mich gar nicht 🙂 Und da in Ddorf bekanntlich ja eher wenig gegrüßt wird, sind solche Begegnungen natürlich um so netter. Einfach immer weiter davon fliegen 😉

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