Trotz der Zwangspause im März, konnte ich in den letzten 14 Tagen völlig unverbissen und überraschend locker die Reste meines ursprünglichen Marathon Plans durchziehen, inklusive des letzten langen Laufs über 31 Kilometer heute. Langsam steigernd wieder angefangen und plötzlich lief es irgendwie. Einige Dinge hab ich dabei konsequent beachtet: nur noch barfuss oder Zero-Drop Schuhe, kein hohes Tempo (5er bis 7er Pace), kein Stress, alles ausblenden was mit „gewohnter Leistung“ zu tun hat und immer sehr aufmerksam dem Körper zuhören.
Rein rechnerisch fehlen mir nun also drei lange Läufe und eigentlich ein wenig Kondition. Eigentlich. Allerdings lief die letzten zwei Wochen (und besonders heute) alles so richtig gut: immer nur moderates bis langsames Tempo, ohne den Anspruch die Distanzen überhaupt komplett zu laufen, das hat sich dann jedes mal „einfach so“ ergeben.
Ich denke nun doch darüber nach, eventuell am Marathontag entspannt an den Start zu gehen, mich hinter einen passenden Ballon-Läufer zu klemmen und mal zu schauen wie weit ich komme, bezahlt ist ja eh. Sollte die Energie nicht reichen oder das Knie sich melden: Abbruch und fertig, einfach nach Hause gehen, ich habs ja nicht weit. Ein DNF wäre ernsthaft überhaupt nicht weiter schlimm, ich hatte den Marathon ja eh bereits abgehakt.
Mal schauen was die kommende Woche so bringt, Sonntag erstmal noch den Brückenlauf (10km) ohne Zeitdruck runterlaufen und danach alles ruhig angehen lassen.
Nein, ich werde nicht unvernünftig sein.
Ist im Moment auch alles bloß ein Gedankenspiel (und eine gehörige Portion Freude natürlich), die Gesundheit geht selbstverständlich immer vor.
5:15er Pace übrigens, 2:42 Stunden gesamt. Den Marathon würde ich langsamer laufen.
Lieber Oliver, das freut mich sehr für dich, vor allem aber auch die Art, wie du deine Vorbereitungen getroffen hast. Im Grunde so, wie ich es immer getan habe, was dann am Tag X geschehen wird/kann, steht in den Sternen.
Wieder aus meiner Erfahrung, ich habe mich meist unterschätzt, so dass die Freude hinterher umso größer war, das Gleiche wünsche ich dir auch !
Bin gespannt ! Viel Glück für den Tag X °
Danke liebe Margitta, zum Überschätzen neige ich nicht und unnötiges Risiko wird auf keinem Fall eingegangen. Ich seh das alles mal als eine lehrreiche Episode an und bin gespannt was ich daraus mache. Immer wieder beruhigend übrigens, dass sich mein überwiegens intuitives Vorgehend mit dem grossen Erfahrungsschatz einer Ultraläuferin deckt 🙂
Wie gesagt, ich bin motiviert, aber nicht leichtsinnig. Ich werde berichten.
Hi Oliver,
was würdest du einem Läufer raten, der ebenso wie du seine Knieprobleme überwunden hat, sich prima fühlt, daher den Marathon läuft und dem ab KM 38 das Knie anfängt zu schmerzen?
Wenn du die Frage mit einem guten Gefühl beantworten kannst: nimm den Marathon mit 🙂
Liebe Grüße und – egal wofür du dich entscheidest – alles Gute!
Wolfgang
Hi Wolfgang, mir ist schon klar wie das alles klingt, aber glaub mir, ich würde sogar bei KM 39 oder später ohne Frust abbrechen. Sollte das Knie zicken, bin ich raus. Mir geht es momentan eher um die Kondition, hatte einfach nicht damit gerechnet trotz der Pause so viel wuppen zu können. Aber noch ist überhaupt nix sicher, mal schauen wie ich mich dann entscheide. Danke dir!
Hi Oliver,
43:04 Min. beim Brückenlauf ist doch ne schöne Zeit, wenn man deine Auszeit berücksichtigt. Prima!
Wenn du mit dieser Pace keine Kniebeschwerden bekommen hast, könnte es ja in einer Woche gutgehen, zumal du dir ja beim Marathon eine langsamere Geschwindigkeit verordnet hast.
Ich bleibe gespannt und wünsch dir nach wie vor alles Gute, egal wie du dich für den kommenden Sonntag entscheidest!
Liebe Grüße
Wolfgang
Hi Wolfgang, alles tatsächlich sehr gut, meinem Knie gehts prima, das heute war ja irgendwie ein kleiner Test und der ist gelungen. Noch bin ich allerdings mental nicht wirklich am Start nächste Woche… mal schauen. Ich werde schonungslos berichten 🙂
Danke und liebe Grüße!