So kann das Jahr weitergehen

Samstag früh, kurz vor 9 Uhr. Bei schmuddelig-nass-kaltem Wetter gehts mal wieder auf in den Volksgarten. Am heimischen parkrun-Treffpunkt warten bereits einige tapfere und fröstelnde Helfer (die Strecke muss ja vorher auch markiert werden), sowie die ersten Läufer. Freudige Neujahrswünsche werden ausgetauscht, neue Gesichter begrüßt und überhaupt, es macht immer wieder Spaß dort zu sein.
Nach und nach trudeln weitere Läufer ein, am Ende werden immerhin 26 Leute am Start stehen.
Kurzes Briefing, Gruppenfoto, runter zählen und los gehts. Ich sprinte einfach mal vorneweg, aber zwei Herren direkt hinter mir, im Nacken. Die üblichen schnellen Hirsche sind diesmal nicht dabei, also gebe ich ausnahmsweise mal das Tempo vor. Der letzte parkrun im Dezember ist noch in guter Erinnerung, auch an diesem frostigen Tag bin ich anfangs auf erster Position gelaufen um dann auf der zweiten Runde gleich von drei(!) ortsfremden Läufern abgekocht zu werden. Die hatten mich ganz einfach (aus Ermangelung eines echten) als „Führungs-Fahrrad“ genutzt, die Strecke kennengelernt und dann aufs Gaspedal gedrückt.
So einfach möchte ich es den beiden Kollegen hinter mir diesmal nicht machen, „einfach nicht überholen lassen“ ist jetzt die Devise und vor allem nicht zu früh am Limit sein. Hinter mir wird dann tatsächlich auch zunehmend schwerer geatmet und der Abstand nimmt spürbar zu, bereits vor der zweiten Runde lege ich nochmal einen drauf und ziehe schließlich ab. Die Strecke ist sehr kurvenreich, an einigen Stellen kann man die Nachfolgenden sehr gut sehen ohne sich den Hals zu verrenken, nach 3,5km ist alles klar, da passiert nix mehr, ich bleibe einfach bei meinem Tempo.
Mit 19:24 renne ich schließlich ins Ziel. Endlich mal wieder auf dem ersten Platz, zwar weit entfernt von meiner PB, aber daran kann ich in den nächsten Monaten ja arbeiten, wenn die schnellen Jungs wieder als ungewollte Pacemaker dabei sind.
Auch wenn so ein erster Platz beim parkrun völlig unspektakulär ist, es geht ja mehr um das gemeinschaftliche Laufen und nicht um Ränge, mir gibt es diesmal ein gutes Gefühl als Jahresstart.
Ganz selbstverständlich packen anschließend viele noch beim Abbauen und Aufräumen an, einige gehen danach noch ins Café zum gemeinsamen Frühstück. Ich dagegen schultere meinen Laufrucksack (Wechselklamotten sind immer dabei) und mache mich gemütlich laufend die mittlerweile routinierte 13km-Strecke mit einem Schlenker über die andere Rheinseite auf den Weg nach Hause.

So mag ich den Jahresanfang.

Kommentare

  1. Liebe Oliver,
    ja, das liest sich gut als Einstieg ins neue Jahr! Da „muss“ im Januar noch keine PB fallen … da ist noch genug Zeit! 😉
    Aber du hast das Event auch gut genutzt: erst einen kurzen Tempodauerlauf und dann noch eine schöne längere Runde angehängt. Ich habe bei Lauftreffs auch immer einen Rucksack mit Wechselklamotten dabei. Oft ziehe ich mich aber gar nicht um, sofern ich recht kurz danach den Rückweg antreten kann. Ziehst du dich um?
    Behalte dir deinen Spaß!
    LG Manfred

    1. Lieber Manfred, im Winter bekomme ich eh keine PB hin, falls also überhaupt noch was möglich ist, dann wohl eher an wärmeren Tagen, mal schauen. Mit der Bahn hin, rennen und dann gemütlich zurück traben, so mache ich das jetzt eigentlich immer. Da ich beim Laufen aber immer stark schwitze, ziehe ich mich sehr gerne um, schnell raus den nassen Klamotten, besonders bei so niedrigen Temperaturen.
      Den Spaß behalte ich sicher 🙂

  2. Moin Oliver,

    auch wenn es gar nicht um Bestleistungen geht, kann selbst ich nachvollziehen, dass es schon ein cooler Jahresauftakt ist als Erster durchs Ziel zu laufen 🙂 Da dürfen wir ja wirklich gespannt sein, was da dieses Jahr noch so kommt. Also immer weiter laufen! Aber wem sage ich das? 😉

    Liebe Grüße
    Volker

    1. Moin Volker, manchmal tut sowas einfach gut und macht richtig Spaß so als Kick am Jahresanfang, mehr ist es tatsächlich nicht. Einige Pläne mache ich mir grade, mal sehen was umsetzbar ist, bin selbst gespannt 😉 Hier wird auf jeden Fall immer weiter gelaufen!

  3. Lieber Oliver,
    da ist das Jahr noch so jung und du hast schon gewonnen 🙂
    Auch wenn es, wie du selbst sagst, bei diesem Lauf nicht darum geht, ich denke, du solltest es trotzdem genießen.
    Da kann der Rest des Jahres ja jetzt kommen und du hast schon mal die Richtung festgelegt.
    Und was mir richtig gut gefällt: deine Devise“einfach nicht überholen lassen“ 😆
    Manchmal ist die Einstellung alles.
    Liebe Grüße
    Helge

    1. Liebe Helge, die richtige Einstellung ist eh alles, weniger nachdenken, sondern einfach mal anwenden sowas 😀 Ich mag die entspannte Athmosphäre beim parkrun, je nach Laune Tempo machen oder mittraben. Wenn dann mal ne gute Zeit oder eine unerwartet gute Platzierung drin ist, dann genieß ich das trotzdem durchaus. Gewinner sind alle die bei so einem tristen Wetter Samstag morgens am Start stehen 🙂

  4. Lieber Oliver,
    einen besseren Jahres-Lauf-Auftakt gibt es nicht! Klar kann man nicht jedesmal eine PB raushauen, aber diesmal alles kontrolliert, mit Aussicht aber auf ein paar spannende Herausforderungen… ist doch prima.
    Wenn ich Dich da aber mit blanken Beinen sehe, da bekomme ich gleich einen Fröstelanfall, lach. Aber jeder sollte und kann ja so gekleidet laufen, wie es für ihn stimmt. Und Du bist ein Routinier und kennst Deinen Körper.
    Ich wünsche Dir, dass es genauso weiter für Dich läuft!
    Liebe Grüße
    Elke

    1. Liebe Elke, ich war ja immerhin nicht der einzige mit kurzer Hose und bei dem Wetter passt das noch allemal. Diesen Winter bin ich übrigens bisher ohne lange Tights ausgekommen, ich hoffe das bleibt so, kann die Dinger einfach nicht leiden. Die echten Herausforderungen kommen noch, mache grade meine Laufpläne, aber als motivierender Jahresstart war das schonmal klasse am Wochenende 🙂

  5. Lieber Oliver, nun mal keine falsche Bescheidenheit – von wegen NUR parkrun und so……du hast es gerockt – und wie !! Super – wenn das mal kein gutes Omen ist, toll gemacht, gratuliere. Bin sicher, wir werden noch mehr für dich Positives in diesem Jahr hören/lesen….

    ………dann ist der Sieger noch locker 13 km nach Hause gefahren….stark !!! Gefällt mir !

    1. Liebe Margitta, zumindest hatte ich ausnahmsweise mal eine Idee wie ich mein Tempo halten kann, normalerweise renne ich los wie ein Bekloppter und werde nach hinten hin etwas langsamer. 5k sind irgendwie Sprint aber irgendwie auch nicht. Ich hoffe einiges positives im Laufe des Jahres berichten zu können, bleibt aber spannend was ich umsetzen kann (rein zeitlich, neben Arbeit usw.). Die Lauflust ist jedenfalls ungebrochen. Normalerweise nehme ich die 16km Strecke nach Hause, aber ich wollte zeitig beim Frühstück sein 😉

  6. Stimmt, da ist noch ein „Kurzbehoster“ auf dem Foto…
    „Bisher ohne lange Tights ausgekommen“??? Bei mir ist die Frage eher, ob noch eine Lage drunter kommt! Ich mache mir langsam Sorgen – benutzt Ihr daheim die Heizung oder kommt Ihr ohne aus…
    LG
    Elke

    1. Dazu sag ich ja immer gerne: „ist dir kalt, dann lauf schneller“ 😉 Aber mal ganz ehrlich, für mich geht das wirklich wunderbar und solange es nicht üsseligen -5°C und Schneeregen gibt, brauch ich keine Tights. Zuhause ist es natürlich kuschelig warm, aber ich mache ja auch keine Dauerläufe in der Wohnung 🙂

  7. Lieber Oliver,
    das ist ja ein toller Jahresauftakt, gleich mal einen Parkrun-Sieg einheimsen! 🙂 Dann noch gemütliches auslaufen nach Hause – das klingt doch nach einem herrlichen Sonntag.

    1. Irgendwann werde ich sicher auch mal im Café stranden, aber der anschließende Trab nach Hause tut einfach zu gut. Vielen Dank! Am letzten Wochenende wurde bei uns übrigens eine neue unglaubliche Rekordzeit gelaufen (15:55), da hatte ich wohl den perfekten Tag für mich rausgesucht 🙂

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