Vernunft schon wieder

Was hab ich mich auf den Monschau Ultra dieses Jahr gefreut!
Super früh angemeldet, sehr gut mein „Plan“ durchgezogen, nichts übertrieben, trotzdem gefordert, ohne Höhenmeter-Training geht halt nix in der Eifel, nur um mir dann eine Woche vorher (eine Woche!!) beim schnellen bergab rennen eine ordentliche Wadenzerrung einzufangen. Ja ich war sehr schnell, ja das war ein fieser Trail, nein ich habe keinen technischen Fehler begangen, vermutlich ging es einfach zu heftig bergab und der eigentlich schöne kühle Regen hat mir den Rest gegeben, etwas mehr aufwärmen vorher hätte vielleicht geholfen. „Hätte hätte …“, was auch immer.
Da saß ich dann also am Freitag im regnerischen Wald, massierte mir die Wade in der Hoffnung dass das schnell wieder weggeht, ging es aber nicht. Also langsam nach Hause getrabt, gekühlt, massiert und die Schaumstoffrolle rausgeholt. Einige Tage Pause und gut dran gearbeitet, am Dienstag einen sehr ruhigen Lauf angetestet, flache Strecke ging zwar gut, aber die Eifel ist nicht flach. Treppe war dann schon wieder „suboptimal“.
Entscheidung: sei nicht dumm, sag ab.
Ein Fiasko wie in Düsseldorf möchte ich in der Eifel nicht erleben.
Gesagt getan, Mail an das Moma-Team geschrieben (gehört sich so finde ich) und eine nette Antwort bekommen, es gäbe ja die Option entweder aufs nächste Jahr zu schieben oder eben jemand anderen mit der Startnummer zu beglücken.
Aus Elkes Blogbeiträgen der letztem Wochen wusste ich, sie startet in Monschau, also fix angemailt, vielleicht fällt ihr jemand ein der/die noch eine Startnummer sucht.
Die Suche dauerte nicht lange und Heidrun war gefunden. Die Umbuchung ging sehr reibungslos, von Ultra auf Genuss-Marathon, und die beiden hatten heute einen tollen Genuss-Marathontag in Monschau 🙂
Ich dagegen schaue zwar etwas neidisch auf die Bilder in Elkes Blogbeitrag, aber bin fein mit der Entscheidung, das wäre nicht gut gegangen und von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, siegt bei mir ja eigentlich immer die Vernunft.

Heute war ich dann statt im hügeligen Wald vorsichtshalber lieber am flachen Rhein unterwegs und hab mir einen etwas schnelleren 21km „Monschau-Solidaritätslauf“ zum austesten gegeben, die Wade war still, aber zuhause musste ich dann nochmal dran herum massieren, ganz weg ist die Sache also noch nicht.
Fazit: alles richtig gemacht.  Dann bereite ich mich eben auf andere Klamotten vor die dieses Jahr noch anstehen.

Kommentare

  1. Lieber Oliver,

    das tut mir echt leid, aber wie man lesen kann, bist Du mit Deiner vernünftigen Entscheidung im Reinen und wer weiß, wie es gewesen wäre, wenn Du doch gestartet wärst. Ich denke, Du hast größeren Schaden vermieden und musst auch nicht länger pausieren, was wahrscheinlich der Fall gewesen wäre, so Du gestartet wärst.
    Also gräm Dich nicht und schau nach vorne, so etwas wie eine Zerrung ist an sich nicht schlimm, aber im falschen Momentan angenehm und hat Konsequenzen…ändern kannst Du nichts mehr 😉

    Ich wünsche Dir deshalb noch ausreichend viele Kilometer mit Spass und gesunden Knochen

    Salut

  2. Lieber Oliver,

    schreiendes Unrecht ist das, einfach nur gemein. Aber Du hast die richtige innere Einstellung dazu und vorallem richtig gehandelt. Dann also auf ein neues im kommenden Jahr.

    Schlußendlich hast Du keine schwerwiegende und langandauernde Verletzung, dass ist die Hauptsache und sicher ein Trost für den Ausfall. Immerhin konntest Du schon wieder 21 schnelle Kilometer abreißen.

    Neuer Lauf neues Glück, bin gespannt was da bei Dir dieses Jahr noch kommt!

    Liebe Grüße
    Volker

  3. Lieber Oliver,
    Vernunft ist ja gar keine schlechte Sache und in Deinem Fall sehr klug angewandt, da stimme ich Deinem Fazit zu! Da hattest ja auch schon den Monschauer Genuss und ich bin sicher, der zieht Dich wieder dorthin. Ich glaube, wenn man da einmal war, man kommt wieder, geht gar nicht anders 😉
    Hauptache, es geht Dir schon wieder besser und das bleibt auch so, für weitere Laufabenteuer in diesem Jahr!
    Liebe Grüße
    Elke

  4. Lieber Oliver,
    oh, das tut mir echt leid, das muss man dann unter „dumm gelaufen“ abhaken. Gerade das bergauf und bergab laufen fordert eben den gesamten Bewegungsapparat und da reicht schon, wie vielleicht bei dir, das es etwas kühler ist als sonst und irgendwas zickt halt rum.
    Das ist echt Schade, aber deine Vernunft ist in jedem Falle richtig. Lieber den einen Wettkampf saußen lassen und dafür beim nächsten wieder richtig fit 🙂
    Und es war ja auch nicht für die Katz: du hast Heidrun einen Genusslauf ermöglicht 🙂
    Ich wünsche dir, das die Wade bald nicht mehr zickt. Aber 21 km flach klingt ja schon wieder ganz gut.
    Und dann auf zu den nächsten Zielen
    Liebe Grüße
    Helge

  5. Lieber Christian,
    so eine Zerrung an sich ist ja wirklich nicht schlimm, aber halt rechtschmerzhaft. Vielleicht hätte ich sogar tatsächlich starten können, aber durch die Eifel mehrere Stunden mit Schmerzen laufen, das muss echt nicht sein. Da sind schon einige fiese Stellen die alles andere als förderlich gewesen wären (ich weiß zum Glück was mich dort erwartet hätte).
    So ist alles gut, Monschau gibts jedes Jahr und andere Strecken könnten ja auch belaufen werden.
    Danke dir, einfach immer weiter laufen 😉

  6. Lieber Volker,
    manche Fehler müssen einfach nicht wiederholt werden, entweder fit starten oder seeeehr gut darüber nachdenken und dann eine (hoffentlich) richtige Entscheidung treffen. Meine war auf jeden Fall richtig, auch wenn so eine Zerrung nichts dramatisches ist. Aber ich hätte weder Spaß gehabt noch wäre sicher gewesen dass ich überhaupt durchkomme, die Strecke hat ja einige üble Stellen.
    Ob dieses Jahr dann doch noch ein Ultra folgt weiß ich nicht, aber immerhin kommen noch ein paar kürzere Dinger auf die ich mich freue.

  7. Liebe Helge, ich kenne die Strecke und konnte daher gut abwägen ob es das Risiko wert ist. Einen flache Marathon hätte ich stemmen können (wie sich beim Testlauf gestern zeigte), aber Eifel mit viel Steigung und Gefälle, nee, das musste nicht, viel zu viel Risiko für Totalversagen. Und darauf hab ich noch weniger bock!
    Aber wirklich toll wie unkompliziert und schnell ein Ersatz mit Heidrun gefunden wurde, das Vernetzen mit Laufbloogern hat eben viele gute Seiten 🙂

  8. Liebe Elke,
    danke nochmal für deine Tätigkeit als Vermittlungsbüro! Das hat wirklich toll und erfreulich reibungslos geklappt.
    Zum Glück war ich schon zweimal in Monschau, sonst hätte ich vielleicht wirklich den Fehler begangen mit der abklingenden Zerrung zu starten, aber wer die Strecke kennt, lässt sowas besser bleiben. Hätte mir nicht gut getan und ich hab keine Lust mich wegen verlängerter Zwangspause aus eigener Doofheit wieder um Wochen zurückzuwerfen.
    Ihr hattet eine tolle Veranstaltung und ich bin nächstes mal wieder mit dabei, wäre doch gelacht 🙂

  9. Lieber Oliver,
    erst mal: gute und vollständige Besserung! 🙂
    Hut ab vor deiner Vernunftentscheidung. Ich hatte im Vorfeld von Elke schon erfahren, dass du nicht starten kannst. So ein Mist aber auch. :/
    Aber deine Entscheidung war wohl die einzig richtige und deine Einstellung hilft dir den Blick nach vorne zu richten. Toll, dass dein Testlauf gestern schon wieder gut geklappt hat. 😀

    1. Liebe Doris,
      ich bin schon wieder fast ok, war ja nichts dramatisches, nur leider zum völlig falschen Zeitpunkt.
      Die Entscheidung war gut und richtig, lieber so als hinterher ärgern. Auf eine längere Auszeit wegen Leichtsinn hätte ich jetzt keine große Lust 🙂

  10. Lieber Oliver, sehr klug gehandelt, dazu kann ich dir nur gratulieren, auch wenn es natüüüüüüüüürlich sehr schwer gefallen ist, aber die Vernunft siegt – auch bei Männern !!

    Es werden sich für dich noch so viele Tore öffnen, in die du völlig intakt hinein und wieder herauskommen wirst – don’t worry , be happy, alles überschaubar – einfach abhaken !

    Monschau bin ich auch schon mal gelaufen, allerdings gab es zu diesen Zeiten NUR den Marathon, mittlerweile haben sich die Vereine “ angepasst “ und bieten auch Ultras an .

    ………………und wo geht es dann das nächste Mal hin – ohne Blessuren ?

  11. Liebe Margitta, es ist mir wirklich sehr schwer gefallen, aber dann hatte ich die Entscheidung getroffen und gut war’s. Monschau gibt es jedes Jahr und ausserdem noch so viel mehr, wozu also Trübsal blasen. Lieber nicht starten als sich hinterher ärgern. Einmal so eine Nummer, das reicht mir.
    Der Monschau Ultra war ja vor zwei Jahren mein erster und bisher einziger überhaupt, das möchte ich schon nochmal wiederholen. Seit neun Jahren gibt es die zusätzliche 14km Schleife durch Belgien.
    Wo es hin geht? Das erfahrt ihr hinterher 😉 Ein paar HM stehen an und längere Sachen lasse ich auf mich zukommen ( … vielleicht gehts an den Main? ), könnte sein dass ich was längeres für mich selbst laufe. Wieso eigentlich nicht …

  12. Lieber Oliver,
    ob ich das immer gekonnt hätte … in meinen „wilden Laufjahren“?
    Sehr vernünftig geblieben und bestimmt in allen Belangen davon profitiert … und Heidrun hat es ja wohl auch gut getroffen.
    Der alternative Lauf hat es bestärkt.
    Da ich noch nicht aufgeholt habe … den umfangreichen Lesestoff, hoffe ich mal das deine Ma­lai­sen inzwischen verflogen sind!
    LG Manfred

  13. Lieber Manfred, die Malaisen sind zum Glück sehr schnell wieder verflogen, aber trotzdem war meine Entscheidung absolut richtig. Und irgendwie hat es mir dann auch Freude gemacht den Startplatz weiterzugeben statt verfallen zu lassen 🙂
    Ich bin wieder gut unterwegs und freue mich schon auf die nächsten Abenteuer!

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