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Alles völlig unspektakulär

Schon klar, es ist Frühling, die Winterklamotten sind eingemottet, allgemein fällt es vielen Menschen wesentlich leichter draussen die Runden zu drehen.
Geht mir ähnlich. Und das ist ehrlich gesagt fürchterlich angenehm und entspannend.
Nach dem Düsseldorf Marathon hatte ich keine Lust auf eine lange Pause, bin stattdessen schon ein paar Tage später wieder relativ planlos aber entspannt irgendwelche Strecken gelaufen und hab meine Lieblingsstrecken ausgiebig variiert.
Zusätzlich wurde mein „Einzugsgebiet“ ausgedehnt. Dieses beliebte „wenn ich hier reinlaufe, müsste ich doch auch dort hinten ankommen“ klappt wunderbar, macht ausgesprochen Spaß und bringt meine geliebte Ausdauer spielerisch voran.
War ich bisher fast immer am Rhein unterwegs, treibt es mich nun immer öfter auf die andere Seite der Stadt ins Grüne. Das ist auch deshalb so toll, weil dort im Gegensatz zum Rheinufer, ein paar Höhenmeter zu bewältigen sind. Also, nichts riesiges, aber über zwei Stunden geschickt gewählte Strecke, können so schonmal problemlos etwa 300-350 Meter Anstieg gesammelt werden. Wenn ich mich arg prügeln möchte, dann ginge locker auch wesentlich mehr, aber das ist im Moment überhaupt nicht nötig.
Die nächsten paar Wochen werde ich erstmal entspannt lange und längere Schlaufen durch den Wald ziehen, Höhenmeter laufen „lernen“ und gemütliches Abschalten auf unzähligen Feldwegen geniessen.
Ich hab dieses Jahr nicht vor, bei allen möglichen Volksläufen in der Nachbarschaft mitzumachen, das frisst mir einfach zu viel Zeit. Ich beschränke mich lieber auf einige wenige, aber dafür schöne Läufe und bin damit auch raus aus dem „Vorbereitungs-Hamsterrad“.
Lange Strecken kann ich auch für mich selbst laufen, ohne Start- und Zielbogen. Dazu hab ich allerdings tatsächlich noch ein wenig vor dieses Jahr, ist aber noch nicht fertig geplant.
Zur Zeit also alles völlig unspektakulär bei mir. Und das ist auch mal gut so.

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Kommentar

  1. Wie schön!
    Laufen zum Entdecken, sich selbst – und neue Strecken.
    Wie viele Läufer hamstern Podestplätze und Urkunden bei Volksläufen und merken gar nicht, wie sehr die Hamsterei sie bereits ins Hamsterrad gesperrt hat.
    Freiheit beim Laufen – das heißt nichts zu brauchen außer das Laufen selbst. So unspektakulär das scheint, so genial ist es.

    Liebe Grüße
    Wolfgang

    • Genau Wolfgang, die Freiheit ist ja genau das was ich so am Laufen mag. Nichts gegen Volksläufe, aber wie mit fast allem: die Dosis machts, der Spaß sollte nicht auf der Strecke bleiben. Und eine persönliche Top-Zeit ist nicht unbedingt mehr wert als einige einsame und zufriedene Kilometer im Grünen.
      Liebe Grüße, Oliver

  2. Lieber Oliver, da kann ich nur die Meinung von Wolfgang teilen, ich finde es auch gut, was du tust, um die Freude endlos am Laufen zu erhalten.

    Ab und zu ein “ Bonbon“ genauso mache ich es auch, mal eine Herausforderung zu suchen, wobei ich ja bekanntermaßen zu den Längeren tendiere, da kommt es mir nicht aufs Siegen und Platzierung an, das Erlebnis mit Gleichgesinnten, die Freude dabei – nur das zählt, und es war bei mir nie anders !

    Ultra warme Grüße von der Ostsee 😎

    • Liebe Margitta, ich sehe mich ja irgendwie immer noch als Anfänger und habe Spaß am Entdecken. Das lasse ich mir nicht durch übertriebenen Ehrgeiz verderben. Und die ausgesuchten „Bonbons“ machen dann eben doppelt so viel Spaß, aber wem sage ich das 🙂
      Danke und regnerische „Herbst“grüße aus dem Rheinland

  3. Lieber Oliver,
    >Höhenmeter laufen „lernen“< … ein Ausdruck, der mir gefällt!
    Ich habe früher z. T. sehr viele Kilometer gesammelt und war auch bei vielen Straßenläufen dabei, bis ich keine Lust mehr auf diese "extrem schnellen" Vorbereitungsläufe im Sommer hatte. Allerdings habe ich das nie als Hamsterrad empfunden. Jetzt sind meine Trainingsläufe eher länger und ich habe Höhenmeter laufen gelernt. Allerdings habe ich da noch nicht ausgelernt! Ich würde mich noch nicht als "Meister" bezeichnen, aber es macht riesig Spaß!
    Also bleibe beim unspektakulären Abschalten und genieße die andere Seite der Stadt!
    LG Manfred

    • Lieber Manfred, wahrscheinlich kann man in diesem Bereich niemals auslernen und der Spaß sollte auf jeden Fall immer der treibende Faktor bleiben. Danke und beste Grüße, Oliver