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Sturm auf der Strecke

Nach einem bis dahin läuferisch sehr unproduktiven März, war heute der zweite Teil der Winterlaufserie des ASV Duisburg dran. 15km sollten gerannt werden. Letztes Wochenende war das reale Rennen, bei mir gabs aus Zeitgründen dieses Wochenende wieder die virtuelle Version. Und ganz ehrlich, ich hatte erst überhaupt keine Lust dazu, wieder alleine auf der Strecke, wieder nur mit mir selbst kämpfen, wieder einfach fertig, ohne Zielbogen und Brimborium. Aber wie das so ist, wenn man bei so einem supersonnigen Hammerwetter erstmal losläuft …

Wie gewohnt, bin ich erstmal die 2km zum Rhein getrabt, hab dann auf der Uhr ein 15km Trainingsprogramm aufgerufen, Start gedrückt und los gings.
Mit einer viel zu schnellen Pace, mit einer Menge Sturmböen von überall her, mit unglaublich vielen Spaziergängern. Und wie das bei mir so ist, unterwegs hab ich meine Streckenplanung über den Haufen geworfen und versucht zumindest einigermaßen dem Wind zu entgehen. Bis km6 ist mir das ganz gut gelungen, aber danach musste ich teilweise wirklich ziemlich kämpfen. Die Pace ist immer wieder runtergangen, mein unterwegs spontan erklärtes Ziel war im Schnitt besser als 4:10 zu laufen (Spoiler: hat geklappt), da macht es keinen Spaß beim flüchtigen Blick auf die Uhr eine 4:26 zu erhaschen und zu bemerken, hier geht jetzt auch grade wirklich nicht eine Sekunde mehr. Also Windlöcher ausgenutzt und dann immer wieder auf den Turbo gedrückt.
Die 10km bin ich mit 40:05 tatsächlich schneller durchlaufen, als mein Zielergebnis beim Teil 1 der Serie, muss man erstmal machen.
Nach 12km war mir nicht so ganz klar wo ich den „Zieleinlauf“ mache, hab mich schnell und ganz klassisch für das Tonhallen-Ufer entschieden und das war auch gut so. Da war weniger los als befürchtet, ich konnte schön durchziehen und wurde nicht durch Spaziergänger ausgebremst.
Die Uhr piept, 15km fertig in 1:01:05, neue PB auf dieser Distanz. Bumm.

So ein Ergebnis nach einem bis dahin sehr lauffaulen März, ohne gezieltes Training und mit viel Sturmböen. Da mag ich nicht klagen 🙂

Nach einer kurzen Verschnaufpause in der Sonne bin ich dann die restlichen 2,5km Strecke nach Hause getrabt und hab mich ziemlich auf ein kühles Getränk gefreut.

Letztes Jahr beim Teil 2 der WLS war es übrigens auch sehr stürmisch, da war ich satte 4 Minuten langsamer und hatte auf dem Rückweg mit einem richtig fiesen Hagel-Gewitter-Unwetter zu kämpfen. Stürmisch war es heute zwar auch, aber ansonsten echt pures Kaiserwetter, einer der wenigen Tage im Jahr bei denen ich eine Sonnenbrille benutzt hab.

Der letzte Teil der Serie ist am zweiten Aprilwochenende, da gehts dann wieder routiniert an die Halbmarathon Distanz.

 

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Kommentar

15 Kommentare

  1. Gut gemacht, lieber Oliver!
    Chapeau, dass du den Lauf virtuell gemacht hast. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass dir das am Anfang schwergefallen ist.
    Super auch, dass du die 4:26 wieder aufgeholt hast, und das trotz Spaziergängern und unkooperativem Wind. Einen schnellen Schnitt hast du hingelegt!
    Machst du den Halbmarathon wieder virtuell?
    Weiter so und hoffentlich weiterhin schönes Kaiserwetter!

    • Vielen Dank Catrina 🙂 Ich bin mit dem Ergebnis natürlich mehr als zufrieden, aber noch mehr damit dass ich es immer wieder schaffe diesen „virtuellen Schalter“ umzulegen und anch dem „Startschuss“ einfach renne als wäre ich in einem Läuferfeld. Gut zu wissen dass man sowas abrufen kann. Den Halbmarathon mach ich auch virtuell, hatte damals bei der Anmeldung schon bemerkt dass ich es bei keinem der drei Läufe nach Duisburg schaffen werde. Vielleicht nächstes Jahr. Der eigentliche Battlepartner war allerdings einmal mehr der echt starke Wind und den bin ich manchmal wirklich leid, zumindest an solchen Tagen 🙂
      Ab heute ist so richtig Frühling hier!

  2. Lieber Oliver,
    klasse! Ich fürchte, wenn du dann mal wieder Wettbewerb „in echt“ laufen kannst, rennst du alles in Grund und Boden 😉
    Bei solch einem Wetter und auf so einer schönen Strecke am Rhein läuft es sich natürlich prächtig und man kann einen Teil des fehlenden Wettkampf-Adrenalins damit kompensieren. Der Wind, nun ja, ohne Hagel halb so wild da kann man ja dann einen individuellen Streckenverlauf wählen…
    Aber sicher wird es dieses Jahr dann wieder richtige Läufe geben, mit allem drum und dran.
    Liebe Grüße
    Elke

    • Danke sehr Elke, wer weiß, vielleicht bin ich beim nächstbesten realen Rennen so aufgeregt, dass überhaupt nichts mehr klappt?! 😀 Werde ich dann ja im Laufe des Jahres erfahren.
      Ich konnte meine Strecke zwar wind-gerecht anpassen, aber irgendwann kommt er einfach bretthart von vorne, da muss man dann einfach geduldig mit umgehen. Aber natürlich alles besser als ein fettes Hagelgewitter, das war letztes Jahr schon sehr speziell, zum Glück erst nachdem ich mit dem eigentlichen Lauf fertig war.

  3. Moin Oliver,

    manchmal ist weniger ja mehr und die ruhige erste Märzhälfte hat zum dem genialen Ergebnis das seine beigetragen. Wie auch immer, krasser Erfolg! Glückwunsch zur neuen PB!

    Liebe Grüße
    Volker

    • Moin Volker und danke sehr! Vermutlich hab ich mal wieder ohne es zu bemerken ein gezieltes Training gemacht und dann davon profitiert, so kanns kommen wenn man immer einfach nur „frei schnauze“ rennt 🙂

  4. Lieber Oliver,
    wow, da hast du ja wieder eine Megazeit rausgehauen – gratuliere zur PB! 😀
    Toll, dass du trotz Sturm und Spaziergeherslalom bis zum Finish die Pace so drücken konntest. Die Strecke während des Laufens anzupassen ist ja eigentlich der einzige richtige Vorteil beim virtuellen Laufen (ok, vom frei wählbaren Termin mal abgesehen.)
    Vielleicht ist es ja so, wie Volker sagt – du warst ausgeruht!?

    • Vielen Dank Doris! Stimmt wohl, Zeitpunkt und Streckenwahl sind schon echte Vorteile der virtuellen Läufe. Ein weiterer ist das wo ich eigentlich keinen bock drauf hatte: der Kampf mit sich selbst. Da muss man eben mal über seinen Schatten springen und alles geben. Läuferisch war ich einigermaßen ausgeruht, aber irgendwie auch plattmüde. Nach dem „Startschuss“ ist die Müdigkeit allerdings schnell verpufft 🙂

  5. Jetzt funktioniert es wieder !!

    Habe es ja bereits vernommen, dass du mit neuer PB die Gegend unsicher gemacht hast. Was die Leute wohl denken, wenn an ihnen so ein bunter Läufer als Sausewind an ihnen vorbeirauscht, wahrscheinlich werden sie dir neidvoll auf die Hacken schauen !! 😉

    Bravo, bravissimo, sagte ich doch, kann mir richtig gut vorstellen, wie du dich kurz ausgeruht und zufrieden dabei gelächelt hattest – aus gutem Grund !! YES !!!

    • Tja, was auch immer ich hier kaputt gemacht hatte, einmal neu speichern und schon ist alles wieder da 🙂
      Mir wurde eher ungläubig auf die Hacken bzw. Sandalen geschaut. Aber davon mal ab, es ist ja auch ein wenig bekloppt sowas anzusehen, woher sollen andere Menschen wissen dass ich grade auf Zeit renne. Normalerweise wird dort gemütlich gejoggt oder Rad gefahren und dann so ein Hektiker plötzlich. Umso schöner wenn man dann hinterher beim Verschnaufen von vorher überholten Radfahrern angesprochen wird, die waren etwas erstaunt darüber dass es virtuelle Rennen gibt, fanden das aber toll.
      Vielen Dank! 🙂

  6. Auch von mir, lieber Oliver,

    Anerkennung und herzlichen Glückwunsch zur PB! – Trotz eines hinderlichen Slaloms durch Fußgänger, so ein bisschen Ansporn ist es doch manchmal auch, oder? … aber der Wind! 😳

    Hatte manchmal schon das dumpfe Gefühl, dass du dir ein guter Trainer bist und heimlich nach einem ganz tollen Plan trainierst! 🙂 – Nee, ich glaub nur, dass du einfach ein sehr gutes Körpergefühl hast und auch Pausen gut nutzen kannst. Weißt ja, Belastung und Erholung! 😆

    Jetzt noch einen tollen Halben und du bist fit für nen Ganzen! Weißt ja, dass man von der Zeit einer WLS Hochrechnungen kann! 😉

    Bleib dran und bleibe vor allem gesund!
    Liebe Grüße Manfred

    • Vielen Dank Manfred 🙂 Klar, ich hab einen total fein ausgetüftelten Plan für meine Lauferei, den teile ich aber gerne mit jedem: geh raus und lauf 🙂
      Was ich scheinbar aber wirklich (mittlerweile) ganz gut kann, ist die Zwangspausen auch als Pause zu nutzen. Früher war ich immer unter Strom und genervt das ich nicht laufen konnte, das hat sich gelegt, da bin ich jetzt entspannt. Vielleicht hilft das auch für solche Aktionen. Der Halbe wird bestimmt ok werden, aber ich muss mal wieder ein paar +30er machen, das fehlt tatsächlich. Aber ich bleib dran und gesund sowieso 🙂

  7. Lieber Oliver,
    also da muss man den Schweinhund schon sehr überwinden, bei so einem virtuellen Lauf mit Gegenwind. Sehr gut gemacht – herzlichen Glückwunsch zur PB. Dein Lauftraining scheint einfach gut zu sein, wahrscheinlich hörst du einfach gut auf deinen Körper.
    Liebe Grüße!

    • Vielen Dank 🙂 Ja genau, statt Trainingstagebuch, einfach den Tag nutzen und reinhauen. So funktioniert das bei mir. Eigentlich sogar recht zuverlässig. Auf den Körper hören ist eh immer eine gute Wahl wie ich finde.