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GRGR2021

Da war er wieder, der diesjährige „Ginger Runner Global Run“ oder auch einfach nur GRGR21.
Eine Woche lang tägliche Aufgaben, mit dem Ziel gemeinsam um die Welt zu laufen. Und natürlich um viel Spaß zu haben.

Da ich nicht den üblichen Social Media Kram nutze, hab ich natürlich wieder meine eigenen Kanäle (Microblog, Fotostream) für die nötige „Beweis-Dokumentation“ bzw. Verlinkung verwendet.
Und genau wie letztes Jahr, war ich mir anfangs absolut nicht sicher ob ich jeden Tag mitmachen kann, das ist ja alles auch irgendwie eine Zeitfrage (Spoiler: selbstverständlich hab ich durchgezogen).
Die Aufgaben wurden wieder täglich um 9 Uhr unserer Zeit per Videobotschaft und auch nochmal als Email bekannt gegeben, diesmal wurde allerdings alles über ein Glücksrad ermittelt, also volle Packung „the beauty of the unknown“.

Zusätzlich zu den täglichen Aufgaben, wollte ich auf jeden Fall wieder mindestens 10 Meilen (16km) pro Tag zu laufen.

Und so lief die Woche ab:

Tag 1: NEW TO YOU
„Today’s challenge is to find a new trail, new neighborhood or new route that you haven’t explored before!“
Es sollte eine bisher unbekannte Strecke gelaufen werden.
Gar nicht so einfach, ich kenne hier eigentlich jede Laufstrecke. Eine Möglichkeit wäre kreuz und quer durch die Strassen zu streifen, aber dann kam mir die Idee, einfach mal den Rhein in die andere Richtung hochlaufen, also weiter als immer nur bis zur Rheinkniebrücke. Auf nach Heerdt. Zugegeben ist das sogar eine recht schöne und vor allem stressfreie Strecke, werde ich in Zukunft öfter mal laufen.
Gesamt 17km, die ersten zehn Meilen also im Sack.

Tag 2: TWO-HOURS-OF-VERT
„We want to see how many feet of vert you can accumulate in 2 hours.“
Na super, am zweiten Tag diese Nummer! 2 Stunden laufen und dabei möglichst viele Höhenmeter sammeln. Nach Feierabend, mitten in der Woche.
Höhenmeter kann man hier nur im Aaper oder Grafenberger Wald machen, also immer wieder die vorhandenen Höhenmeter hoch und runter bis die 2 Stunden voll sind. Schön bescheuert sieht das dann aus:

Letztes Jahr hatte ich den Fehler gemacht und bin schon die ersten 4km zum Wald gelaufen, flach, hab zwar ein paar Kilometer mehr geschafft, aber Zeit zum Höhenmetersammeln verschenkt.
Diesmal gings mit dem Rad hin, dann laufen und mit dem Rad zurück.
Und eigentlich lief dann alles recht entspannt, einfach mal etwas Tempo raus, schön ohne Hektik durchziehen und den sommerlichen Wald geniessen.
Auf meine Uhr hatte ich vorab ein 2-Stunden Trainingsprogramm gespielt, das hat mich unterwegs davon abgehalten ständig draufschauen zu müssen, also eine gute Idee. Und wenn man seine Gegend kennt, dann schafft man es auch zeitlich (fast) perfekt wieder am Startpunkt zu sein.
Ergebnis: 23,3km mit 473hm (1551ft), recht anständig für die Bedingungen.

Tag 3: TOUR GUIDE
Ich hatte schon die Befürchtung dass nach dem Vert-Day irgendwas anderes Fieses folgt (10k Rennen auf Zeit oder so), meine Beine waren tatsächlich noch etwas schwer vom Vortag.
Das Glücksrad meinte es dann aber gut für diesen Tag:
„Help us see where you live! We’d love for you to share a special destination near you.“
Also ein recht gemütlicher Lauf mit Fotos. Ich hab mich für den Nordpark entschieden, bin tatsächlich viel zu selten dort. Der gesamte Park ist eh ein Hingucker, zu jeder Jahreszeit, aber ganz besonders der kleine und sehr feine japanische Garten mit See und Koi Karpfen sorgt für Ruhe und Entschleunigung.
Mit 16,5km ist auch am dritten Tag meine eigene 10-Meilen-Challenge erfüllt.

Tag 4: PHOTO CHALLENGE
„We want to see some of the best photographs you can snap while you run/walk/hike taking into account composition, lighting, environment, theme and subject.“
Bei dieser Challenge hab ich möglicherweise versagt. Statt im schönsten Sonnenschein schöne Fotos zu machen, wurde ich von einem fetten Gewitter überrascht. Fotos gibts natürlich trotzdem, keine Ahnung ob die dem nahekommen was gefordert ist.
Immerhin, die tägliche 10 Meilen-Challenge hab ich getoppt, bin dann insgesamt 18km durch den Regen getrödelt. Selbstverständlich war der Regen genau dann vorbei, als ich wieder zuhause war und klatschnass-triefend vor der Tür stand. Natürlich. Wann auch sonst.

Tag 5: TRI-DAY
Am Freitag hieß es: „Obviously, we all love to run, but today we’re going to challenge you to add 2 additional activities to your day!“
Also einmal laufen plus zwei weitere Aktivitäten nach freier Wahl, mit viel Kreativität dabei.
Mein Tri-day war dann: erst ein ausgedehnter Spaziergang mit Otto, dann 17km laufen, sowie abends noch einen relativ simplen neuen Song am Deluge-Synthie basteln.
Also vielleicht nicht superkreativ, aber zu viel mehr anderen Dingen hatte ich eh keine Zeit.

Tag 6: NIGHTY-NIGHT
Alle bisherigen Aufgaben hatten wir auch letztes Jahr schon, diese hier war neu:
„complete your run activity after the sun has set or before it has risen“
Da früh morgens nicht in Frage kam (um 9 Uhr morgens unserer Zeit drehte sich ja erst das Glücksrad), musste ich eben abends in der Dämmerung los. Hab mich dann spontan für einen schönen 17km Waldlauf entschieden und versucht im Restlicht ein taugliches „Beweisfoto“ zu schiessen.
Der Lauf war übrigens echt entspannend, man vergisst über die hellen Sommermonate wie ruhig und schön der nächtliche Wald ist. Ein paar Waldkäuze haben Kommentare abgegeben, ansonsten waren eigentlich nur meine Schritte zu hören, sehr wohltuend. Und ich hab gelernt dass man mit Sandalen auch Nachts problemlos und trittsicher durch den Wald traben kann.

Tag 7: FREE-FOR-ALL
„we want you to log as many miles as you can. That’s it!“
So viele Meilen wie möglich? Das musste ich einschränken. Letztes Jahr bin ich am Free-for-all-Tag einen Halbmarathon gelaufen, hab mich diesmal aber einfach für eine eher gemütliche 18km-Runde entschieden um die täglichen 10 Meilen vollzukriegen. Die Runde hat mir ehrlich gesagt dann auch gereicht, es war überraschend schwül-warm, ich hatte einen Höllenhunger und wollte nach Hause.

Rhein-Rummel auf den letzten Kilometern, ich konnte auf der Oberkassler-Brücke zum Glück einfach drüber weg laufen:

Damit ist der diesjährige GRGR für mich beendet.
Leider haben viel weniger Läufer mitgemacht als letztes Jahr (ungefähr 400 gegenüber 892) und das eigentliche Ziel, gemeinsam einmal um die Welt zu laufen, wurde nicht erreicht. Aber an erster Stelle stand ja der Spaß an der Sache und den hatte ich durchaus.
Das Highlight für mich war wieder der 2-Hours-of-Vert Lauf, aber der Nighty-Night war auch klasse.
Die „spicy“-Sachen, also schnelle Läufe auf Zeit, sind diesmal (dank Glücksrad) ausgeblieben, war auch ok für mich, nach schneller Rennerei war mir die Woche eh nicht.

Ich hab es in den sieben Tagen auf 128km gebracht, bin damit wieder weit vorne in der Gesamtdistanz-„Wertung“ (es gibt nicht wirklich eine Wertung), aber vor allem sehr zufrieden damit dass ich es geschafft hab jeden Tag am Start gewesen zu sein.

 

 

 

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Kommentar

12 Kommentare

  1. Lieber Oliver,

    war sicherlich auch eine interessante Woche mit Überraschungseffekten. Toll dass du es durchgezogen hast und auch dabei so viele kms ‚abgerissen‘ hast. Ich hab mich letztes Jahr schon gefragt, ob es was für mich gewesen wäre, aber ich hätte ja noch weniger Möglichkeiten Bilder und Ergebnisse zurückzumelden.

    Deine 10-Meilen-Challenge wäre definitiv (noch) nichts für mich, vielleicht aber hätte ich an meinem Hausberg zur Burg etwas mehr hm hinbekommen? 😉 Aber um eine solche Battle ging es ja nicht. 😆

    Danke auch für den abwechslungsreichen Bericht.

    LG Manfred

    • Die Woche hat auf jeden Fall Spaß gemacht, spätestens am Mittwoch packt einen der Ehrgeiz jeden Tag durchzuziehen 😉 Aber gut dass ich meine persönliche Challenge noch dran gehängt hatte, sonst wären die „Foto-Tage“ vielleicht etwas zu kurz geraten. Du hättest mit Sicherheit mehr hm hinbekommen, da bin ich mir sicher, übrigens gibts sehr wohl eine separate Wertung dafür, nächstes Jahr bist du dabei! 😉

  2. Wait, what?!!
    Schon wieder ein Event von dem ich noch nie was gehört habe, lieber Oliver?
    Was für eine coole Sache! Das ist genauso mein Ding: Laufen, Spannung und Community in einem Paket vereint.
    Gratuliere zu deinem 5. Platz (obwohl es kein Ranking gibt). 😉
    Supercool, wie du das durchgezogen hast. Ich finde, deine Bilder beim Foto Challenge sind sehr kreativ geworden, gerade wegen dem Regen. Sehr gut gelöst!
    Was haben sie denn sonst noch für Challenges auf dem Glücksrad? Passend wäre noch eine umweltfreundliche Plogging-Aktion oder so ähnlich.

    Liebe Grüsse aus dem sonnigen Zürich!

    • Im Nachhinein hab ich dann auch gedacht: ich hätte ja vorab mal ein Ton sagen können, vielleicht wären noch andere dazu gekommen. Nächstes mal denke ich dran. Bis Samstag hatte ich das Ranking angeführt (haarscharf), aber dann sind die Langstreckenläufer wach geworden und haben mal gezeigt wie das geht 🙂 Find ich gut. Es waren noch Challenges über, aber keine Ahnung was dahinter gesteckt hat, letzte Jahr gabs ja zb noch einen 10k-Lauf auf Zeit. In den Videos wurde öfter mal erwähnt dass noch richtig „spicy“-Sachen offen sind, aber die hat das Glücksrad ausgespart.

  3. Lieber Oliver,
    das ist auch nicht schlecht. Du machst gleich noch eine eigene Verschärfung der Ginger-Challenge und schaffst auch noch beides!! 😀
    Die Idee dieser Laufaufgaben ist echt super (ich glaube, letztes Jahr hatte ich beschlossen da heuer auch mitzumachen… ähem…) und bringt einfach ein bißchen Abwechslung in den Laufalltag.
    Ich finde übrigens dein Regen „pladder“ Foto hat absolut einen Preis verdient.

    • Ich muss noch etwas Kilometer bolzen dieses Jahr, da kam mir der GRGR grade recht, daher meine eigene Challenge noch oben drauf 🙂
      Die Idee ist prima, ich hab ja sogar was davon gehabt und werde in Zukunft auch mal die andere Rheinseite hochlaufen oder im dunklen Wald den Käuzchen lauschen.
      Das „Pladder“-Foto ist übrigens genau dort entstanden, wo beim Düsseldorf Marathon der Zieleinlauf ist. Dann ist da wesentlich mehr los 🙂

  4. Wow. Alle Achtung. Da hast du aber ordentlich abgeliefert. Respekt.

    Vielleicht sollte ich beim Ginger Runner mal besser aufpassen und nicht immer nur die Schuh Reviews anschauen, dann hätte ich von der Aktion auch was mitbekommen. 😀

    Nächstes Mal bin ich dabei!

    • Danke Martin 🙂 Der Typ ist einfach zu umtriebig, von daher wird es schon schwierig alles mitzubekommen was der so macht. Ich hatte schon befürchtet dass der GRGR dieses Jahr ausfällt (war letztes Jahr im Juli), aber so hatte ich dann halt doch meinen Spaß. Ja, mach mit beim nächsten mal!

  5. Moin Oliver,

    Du mußtest dieses Mal gar keine Figur laufen 😀 Ansonsten war es ja ein Programm, dass Dich nicht vor große Probleme gestellt hat. Losglück oder -pech, je nachdem 😉 😛 Auf jeden Fall hattest Du Deinen Spaß, so soll es sein und Du tauchst weit oben in einer internationalen Liste auf. Respekt!

    Ich kann mich übrigens Doris nur anschließen, das „Pladder“-Bild finde ich mega cool.

    Liebe Grüße
    Volker

    • Moin Volker, keine GPS-Figur diesmal, aber (na klar) ausgerechnet dazu hatte ich ausnahmsweise was vorbereitet 🙂 Kommt dann eben nächstes mal dran. Der Vert-Day war schon etwas anstrengender, aber es war tatsächlich kein hektischer Tempolauf dabei. Für diese bestimmte Woche auf jeden Fall: Losglück 😉
      Danke sehr!

  6. Lieber Oliver,
    obwohl mir der Ginger Runner bekannt ist, hatte ich von diesem Event auch noch nie gehört. Klingt nett (ein wenig wie die Scavenger Hunts die Gary Robbins in Coronazeiten organisierte.) Vielleicht mag ich da auch mal mitmachen nächstes Jahr.
    Schöne Sache und ordentlich km hast du auch geschafft.
    Liebe Grüße!

    • Der Ginger Runner ist ja auch echt umtriebig, dieses Jahr ist der GRGR scheinbar leider etwas untergegangen, es gab viel weniger Teilnehmer als die letzten Jahre. Spaß hat es trotzdem gemacht, aber das eigentliche Ziel gemeinsam einmal um die Welt zu laufen wurde völlig vergurkt. Gary Robbinsons CMTR kannte ich nicht, scheint ja eine recht humorvolle Challenge zu sein 🙂 Steht jetzt auf der Merkliste!