in Coros, Düsseldorf, Fivefingers, Hochwasser, Laufen, Notizen, Rhein, Rheinland, Running, Wettkampf

Schnell oder auch nicht

Was für ein schönes, frühes Frühlingserwachen am letzten Wochenende! Eben noch bissiger Frost, Eis und Schnee und plötzlich werden wir von Sonne und warmen Wind umschmeichelt. Oder auch: von -15°C auf +20°C innerhalb weniger Tage. Da wird man etwas gemütlich, einerseits mit richtig bock ausgiebig zu rennen, andererseits möchten die ersten Frühlingstage auch genossen werden. Wenn dann auch noch ein virtueller Lauf dazu kommt (jaja, ich mach schon wieder einen mit), wird es interessant bei der mentalen Stärke des ambitionierten Hobbyläufers. Auf persönliche Bestzeit rennen oder „einfach so“ die Strecke runterreissen? Diese Entscheidung kam unterwegs und war sehr einfach.
Ich bin angemeldet für die Winterlaufserie des Duisburger ASV, einfach so um ein paar kleine Ziele zu haben. Für die „große Serie“ sind drei Läufe zu absolvieren: 10km, 15km und ein Halbmarathon. Also nichts was ich nicht locker aus den Fivefingers schütteln kann. Jeder Lauf ist innerhalb weniger Tage zu erledigen, der Zeitraum für den 10er wurde sogar wegen Schnee und Eis verlängert. Und das war gut so! Statt dick eingepackt bei Minusgraden rumzuschlittern, konnte ich in kurz/kurz die Sonne geniessen. Die Serie geht bis in den April, mal schauen ob überhaupt noch etwas Winter dabei sein wird.
Ursprünglich hatte ich für den 10er tatsächlich eine PB oder zumindest etwas ähnliches sehr knackiges geplant, aber schon beim 3km Warmlaufen lösten sich diese Ambitionen in Luft (oder eher: Wärme) auf. Am virtuellen Startpunkt war dann klar, ich renne so wie ich Spaß habe, mit Tempo aber ohne Stress. Zumal viele Spaziergänger/Radfahrer/Skater unterwegs waren, für die man mal eh ab und zu mal kurz auf die Bremse treten muss.
Also einfach schön flach 8km am Rheinufer entlang bis Kaiserswerth, dort eine Wende und nochmal 2km (mit gehörig Gegenwind) zurück, die Uhr piept, Stopp gedrückt, fertig:
10,00km Dauerlauf in 41:31 (4:09/km) – 10k rennen
Völlig okaye Zeit (49. Platz / 43. bei den Männern), am Ende lande ich sogar auf Platz drei meiner AK. Wettkampfgefühl kam zu keiner Sekunde auf 🙂

Nun nur noch 8km zurück nach Hause laufen, aber da kam der Frühling erst so richtig durch. Statt den Heimweg am Stück zu rennen, bin ich auf den Rheinwiesen zu einem gemütlichen Spaziergang gewechselt und hab mich am Frühlingswetter und den ersten Krokusblüten erfreut. Sehr untypisch für mich und so ein Genuß!
Bin mal gespannt wie ich die folgenden Läufer der WLS angehe.

Heimweg am Rheinufer, die Wiese war vor kurzem noch stark überschwemmt und ist jetzt super angenehm zu laufen:

Überschwemmungsreste:

Zaghaftes Blütenschieben:

 

Hinterlasse eine Antwort für Oliver Antwort Abbrechen

Schreibe einen Kommentar

Kommentar

14 Kommentare

  1. Lieber Oliver,
    lustig, eine >Winter<laufserie bei derzeit frühlingshaften Temperaturen 😉 Aber nicht verkehrt, sich auf diese Weise seine kleine Herausforderung zu suchen und deine Zeit ist wirklich gut. Sie lässt erahnen, dass du in einem richtigen Rennen mit dem Plus an Adrenalin da noch flotter gewesen wärst.
    Aber was solls, das schöne Wetter müssen wir auch genießen. Nach den trüben Wochen haben wir das verdient. Wenn draußen die Natur fast explodiert, ist das immer wieder einfach nur gut für die Seele. Obwohl ich fast den Eindruck habe, die Natur ist auch etwas überrascht und die Frühlingsblüher kommen gar nicht so schnell in die Puschen…
    Liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke, die ersten Starter haben immerhin die volle Winterpackung mitbekommen, ich bin ja in der „Verlängerung“ gestartet, zu meinem Glück. Aber eine Winterlaufserie gehört eigentlich eher zum Dezember/Januar, würde ich mal sagen.
      Mir fehlte einfach der Kick um so richtig schnell zu rennen, die vielen bummelnden Spaziergänger wirkten nicht so motivierend wie andere Läufer 🙂
      Für die Natur ist das alles eigentlich noch etwas zu früh, mir reicht als Seelenfutter schon das milde Wetter und die paar bunte Tupfer auf der Wiese.

  2. Lieber Oliver, schnell bist du sowieso, mal weniger, mal mehr. Das gefällt mir sehr gut, dass du den Genuss am Laufen nicht zu kurz kommen lässt und auch zwischendurch gehend durch die Gegend schweifst !!

    3. Platz in der AK ohne das ALLERLETZTE aus dir herauszuholen, wenn die dich erst richtig kennenlernen, dann kann ein anderer den 3. und den 2. Platz einnehmen, denn der 1. wird schon besetzt sein – von wem wohl ? Du hast den Biss, die Geschwindigkeit sowieso – es gibt ja noch mehr Gelegenheiten !

    Das Jahr fängt ja erst an……………… 😉

    • Liebe Margitta, ich renne einfach gerne, dadurch ist meine „Reisegeschwindigkeit“ wohl immer etwas schneller als bei vielen anderen. Aber das hält mich nicht davon ab auch mal runterzufahren. Leider hatte ich keine Wechselklamotten mitgenommen, sonst wäre ich einfach für ne Stunde oder so auf der Wiese geblieben und hätte die Sonne genossen. Aber um nicht auszukühlen musste ich dann doch nach Hause traben. Die Sub40 würde ich beim 10er schon gerne noch knacken, mal sehen ob das noch klappt, damit dürfte sich dann auch der AK-Platz verbessern 🙂 Genau, das Jahr fängt ja erst an …

  3. Lieber Oliver,
    ich kann Margitta nur beipflichten, wenn Du erstmal richtig Gas gibts, wirst Du Dich nicht mehr mit Platz 3 begnügen müssen 😉

    Ebenso schön finde ich aber, dass Du den Genuß nicht aus den Augen läßt und auch mal in den Spaziermodus wechselt um das alles in Dich aufzusagen. Das haben wir uns alle nach diesem anstrengenden Winter auch mehr als verdient.

    Liebe Grüße
    Volker

    • Lieber Volker, nächstes mal drücke ich wieder auf die Tube, mal schauen wo ich mich dann einreihe 🙂 Vielleicht mache ich sowas tatsächlich viel zu wenig, also einfach mal ausbremsen und den Moment geniessen, bei Sonnenschein und mit guter Laune. Meistens renne ich ja einfach meine Strecke und bin dann halt wieder zuhause. Nehm ich mir mal für die warmen Tage vor 🙂

  4. Lieber Oliver
    Nice!
    10km in 41:31, und das mit Kehrtwende, Gegenwind und Hindernissen auf der Strecke. Das würde ich nicht mit 10 Wochen Training auf der Bahn mit Rückenwind und Hasen hinkriegen.
    Was wäre dein ultimativer Pace gewesen? 3:50?
    Nach dem Ultra fange ich ein dediziertes 10km Training an. Ich bin gespannt, wie es klappen wird.
    Viel Spass bei den weiteren Läufen – 5km und HM!

    • Liebe Catrina, vielen Dank 🙂 Eine Durchschnitts-Pace von 3:55 wäre schon Premium, damit bliebe ich locker unter 40 Minuten, das reicht mir als Hobbyläufer ohne Trainingsplan.
      Dann bin ich ja mal gespannt auf dein 10k-Training und vor allem auf das Ergebnis des anschließenden Rennens! Erstmal aber den Ultra, völlig andere Nummer, ich drücke euch die Daumen!

  5. Lieber Oliver,
    super Aktion, den 10er mal genau so zu laufen, wie es sich richtig anfühlt! Dass du den Heimweg so richtig genießen konntest, ist dann noch ein Extrabonus. 🙂
    Da bin ich ja gespannt, ob du die anderen Distanzen auch noch unter die FF nimmst.

    • Liebe Doris, statt Wettkampfgedanken, einfach das eigene Ding machen. Fällt natürlich ohne mitrennendes Volk eher leicht, im Pulk hätte das wohl eher nicht geklappt, da wäre sicher der Ehrgeiz durchgekommen.
      Die anderen Distanzen mach ich auf jeden Fall mit, bin ja brav angemeldet. Mal sehen wie winterlich es dann noch ist, für eine Winterlaufserie 🙂

  6. Lieber Oliver,

    oh, mal wieder ne richtige Winterlaufserie! TOLL!

    Kennst du eigentlich die rechnerische Übertragung?

    Wer in einer solchen Winterlaufserie unter Wettkampfbedingungen teilnimmt, der kann die Endzeiten addieren und darf dann wissen, dass es einer realistischen Marathon-Endzeit gleichzusetzen ist! Man weiß also, wo man im Winter schon steht! – … man läuft zwar jeweils nur eine kürzere Strecke, aber aufaddiert ist es ja mehr als Marathon, insgesamt aber wohl zeitlich vergleichbar! 😉 – So, jetzt mach was draus! 😛

    Die 40 zu knacken ist auch als Mitt-Fünfziger noch gut machbar, also du packst das noch! Ich setz drauf! 🙂 – Man hat zwar auch Wendepunkte und Gegenwind bei realen Läufen. Manchmal kann man sich in Gruppen verstecken, in der Regel aber nicht mehr bei einem 4er-Schnitt gegen Ende des 10ers! Allerdings hast du den Lauf als locker empfunden, dafür war der Schnitt immer noch gut … deswegen baue ich auf dich! 😆

    Und die Bilder sind sehr schön, da ist jedes Einzelne ein Grund für sich mal ruhiger zu laufen und die „Bedingungen“ zu genießen!

    In diesem Sinne
    LG Manfred

    • Lieber Manfred, ich hab so eine Serie noch nie mitgemacht, wurde ja scheinbar mal Zeit. Die rechnerische Übertragung kannte ich tatsächlich noch nicht, danke für die plausible Erläuterung! Dann schauen wir mal Mitte April was meine Marathonzeit so sagt 🙂
      Dass die 40 auch in meiner AK noch locker zu knacken ist, zeigen ja regelmäßig meine AK-Mitstreiter. Der „Trick“ wäre wohl einfach mal gezieltes Training zu machen … aber da hab ich ja keine Lust drauf. Naja, vielleicht bekomm ich irgendwann mal einen Rappel und trainiere doch mal gezielt, einfach um dieses Thema abzuschließen und du nicht umsonst auf mich gebaut hast 🙂

  7. Lieber Oliver,
    eine tolle Zeit für mal soeben gelaufen 😆
    Es ist schon echt irre, wie das Wetter von eisekalt und Schnee zu mild und Frühlingsgefühlen gewechselt ist. Das war hier ganz genau so. Ich habe noch nie im Februar Rennradtouren gemacht und schon gar nicht mit kurzer Hose 😯
    Aber es war schon echt herrlich!
    So herrlich das selbst der Oliver statt zu rennen mal spaziert und den Frühling genießt 😆
    Liebe Grüße
    Helge

    • Liebe Helge, danke, der frühe Frühling hat es möglich gemacht 🙂 Der aber übrigens auch schon wieder vorbei ist, seit ein paar Tagen ist es nur grau und kalt. Wäre ja auch zu schön gewesen. Die kurze Hose bleibt aber, da kenn ich jetzt nix.