in Notizen

Aus. Vorbei. Laufpause beendet.

Fast genau drei Monate Pause waren es dann am Ende nach meinem Mittelfußbruch.
Seit dem 01.12. laufe ich wieder. Langsam. Kurze Strecken. Anstrengend.

So ungefähr fühlt es sich also für Laufanfänger an, das mühsame Erkämpfen von Kondition. Da wird man etwas demütig. Zum Glück bei mir ohne Schweinehund, aber einfach ist anders, ganz ehrlich.
Anfangs waren es nur kurze 5km Strecken. Mehr war einfach nicht drin. Superlangsam und vorsichtiges in sich lauschen. Vielleicht etwas übervorsichtig, aber besser so als zu übertreiben. Jeder Lauf wurde etwas länger, eher ungeplant, einfach wie es grade so gereicht hat.
Am Rhein oder im Wald war ich noch nicht wieder, nur Stadt und Park Runden, überwiegend nach Feierabend im Dunkeln, ebenfalls nicht so toll. Immerhin bleibe ich so aber aufmerksam und konzentriert.
Meine Durchschnitts-Pace hat sich etwa bei 5:00 eingependelt, eine angenehme Reisegeschwindigkeit für die nächste Zeit.
Die 10km sind bereits auch schon wieder geknackt, aber die Leichtigkeit fehlt noch völlig. Und das nervt mich wirklich etwas, aber hilft ja nix. "Einfach" dran bleiben, kommt alles wieder.
Einen gezielten Plan wie ich wieder reinkomme gibts übrigens nicht. Erstmal nur den Umfang steigern, ohne Tempospielerei, wieder "Routine" bekommen, die verdammte Kondition wieder erarbeiten. Das einzige echte langfristige Ziel ist nach wie vor der Marathon Ende April nächsten Jahres.

Eines hab ich aber noch vor dem ersten Lauf beschlossen: kein Pulsgurt mehr. Er nervt, ich brauch ihn nicht. Ja klar, dadurch bringe ich weniger auswertbare Zahlen mit nach Hause. Das ist aber gut so, ich hab da unterwegs eh nie so richtig draufgeschaut. Und hinterher zu denken "wow, da war der Puls aber hoch" bringt es ja auch nicht wirklich. Also weg damit. Sehr befreiend.

Ich hoffe bald wieder dieses wunderbare leichte Freiheitsgefühl beim Laufen zu geniessen, auf langen Strecken, den Wind um die Ohren, Gedankenreduktion, Abschalten, Tunnelblick. Das vermisse ich echt.
Und da ich grundsätzlich ein optimistischer Mensch bin, sollten hier also demnächst wieder öfter Beiträge auftauchen. Gut gelaunte vor allem 😉

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Kommentar

14 Kommentare

  1. Hi, Oliver, erst einmal, schön, dass du dich meldest. Warum kommt mir das, was du da von dir gibst so bekannt vor ?

    Gut Ding braucht eben Zeit, wenn man längere Zeit außer Gefecht gesetzt ist, dann erinnert sich der Körper – immer aus meiner Erfahrung – wieder schnell daran, was DA IRGENDWANN einmal war, natürlich dauert es, ABER, wie du auch schreibst, Geduld lohnt sich, wenn du jetzt schon wieder bei 10 km angekommen bist. Lass dir und deinem Körper Zeit, er bedankt sich dann auch, in dem er dir das wieder gibt, was du von ihm kennst.

    Pass gut auf dich auf, genieße das, was du jetzt kannst und bleibe weiter optimistisch – ES LOHNT SICH – YES !

    • Liebe Margitta, ich habe die Hoffnung dass mein Körper sich noch sehr gut erinnert, vielleicht geht ja alles viel schneller als vermutet. Bin im Moment einfach nur heilfroh dass ich wieder anfangen konnte, und auch wenn es grade mühsam ist, trotzdem wird jeder Schritt genossen. Genau, es lohnt sich!
      Danke 🙂

  2. Lieber Oliver,
    welcome back on the track! Schön, dass Du wieder laufen kannst und gut, dass Du es vorsichtig angehst! Der Wiedereinstieg wird genau so gelingen, ohne Übertreibung und stufenweise. Du machst das genau richtig! Das blöde Laufanfängergefühl kann ich nachvollziehen, dass es eben nicht mehr so locker fluppt wie bei den letzten Läufen vor der Verletzung. Aber das kommt wieder, da bin ich mir sicher, auch wenn es eine Weile braucht.
    Viel Spaß beim Laufen und liebe Grüße
    Elke

    • Liebe Elke, ist schon verrückt wie selbstverständlich im Sommer 20-25km einfach so runtergelaufen wurden und wie mühsam es zu Zeit ist. Aber, wie schon geschrieben, das macht tatsächlich auch etwas demütig. Andererseits, es war nur ein kleiner blöder Knochenbruch, nichts was mich dauerhaft hindert, also langsam wieder reinkommen und einfach darüber freuen, dass ich mir wieder etwas erarbeiten kann 🙂
      Danke!

  3. Lieber Oliver,

    sieh es doch mal positiv: Die abhanden gekommene Kondition schützt vor Übermut und Zuviel am Anfang. Und 10 km und 5er-Durchschnittspace, naja, ich finde das gar nicht schlecht 😎

    Das bei Deiner Vorfreude der innere Schweinehund keine Chance hatte war auch klar. Es wird nicht mehr lange dauern dann kommen Kondition und gute Laune wieder ganz von alleine. Das weißt Du auch, also dranbleiben! 😀

    Liebe Grüße
    Volker

    • Lieber Volker, ich versuche doch immer alles positiv zu sehen 😉 Dranbleiben ist eine Selbstverständlichkeit, spannende Zeit eigentlich, wenn es doch nur nicht so mühsam wäre … Eigentlich ärgert mich auch nur dass ich die ganzen letzten wunderschönen Sommertage auf dem Sofa statt auf den Laufwegen verbringen musste. Was solls, ich laufe jetzt einfach so lange bis alles wieder fluppt, und dann noch mehr 🙂

  4. Lieber Oliver,
    ich freue mich riesig, dass Du wieder einsteigen konntest und schon wieder gut dabei bist. V.a. am Anfang will man nichts falsch machen, ist vorsichtig, reagiert auf des Kribbbeln, aber das legt sich und schon bald wird kein Gedanke mehr an die Fraktur verschwendet.
    Sei Massvoll und steigere die Belastung langsam, dann kann nichts passieren :-8

    Salut

  5. Lieber Christian, als alter Leidensgenosse weißt du ja was grade bei mir los ist 🙂 Da höre ich dann auch gerne doppelt auf deinen Rat, nochmal kann ich sowas echt nicht gebrauchen. Danke!

  6. Lieber Oliver,
    sehr sehr schön, wieder von dir zu lesen. Und ja, aller Anfang ist schwer, aber der Anfang ist gemacht.
    Dieses übermäßige „in sich Hineinhorchen“ kenne ich gut. Nach meinem Kapselriss hat es ewig gedauert, bis dieses lockere leichte und unbeschwerte Gefühl zurück kam.
    Aber es kam.
    Also durchhalten.
    Und mach schön langsam. Dann wird es umso besser.
    Ich wünsche dir viel Spaß beim Laufen und freue mich, wieder etwas öfter von dir zu lesen.
    Liebe Grüße
    Helge

    • Liebe Helge, nur nicht übertreiben ist scheinbar die Devise. Das „Gute“ daran: kann ich grade auch gar nicht, dazu fehlt einfach Kondition 🙂 Aber dieses Durchbeissen bin ich echt überhaupt nicht mehr gewohnt. Da gibts nur eins: Jetzt erst recht!
      Ich halte (natürlich) durch, die Vorfreude auf das was ich eigentlich kann, ist voll da.
      Danke!

  7. So eine Veränderung bringt auch Chancen für Neues. Weg mit dem Brustgurt! Ich laufe schon seit Jahren ohne und vermisse nichts. Als ganz besonders nervig ist mir noch eine Polar-Uhr in Erinnerung, die immer erst die „OwnZone“ anhand des Pulses bestimmen wollte, bevor ich ein Training starten durfte.
    Drüecke dir weiter die Daumen und bin ganz sicher: wir sehen uns im April beim Marathon!

    • Dann steht Pulsmesser für ein Messer das den Gurt zerschnitten hat? 🙂
      Irgendwie macht man sich zu abhängig von vermeindlich notwendiger Technik, dabei mag ich es doch minimalistisch. An diese OwnZone kann ich mich auch noch erinnern, und daran dass ich überhaupt nicht kapiert hab was das soll … Die Uhr war schnell wieder verkauft.
      Danke Dir und freue mich drauf!

  8. Uups, lieber Oliver,
    da hätte ich beinahe deinen Einstieg verpasst! 🙄 Aber toll, dass du wieder dabei bist! … und als Leidengenosse muntere ich dich auf. 3 Monate auf Krücken durch die Lande ziehen, war auch nicht so prickelnd, aber es geht ja jetzt wieder, wenn auch leider nicht mehr in der damals gewohnten Pace! Aber vielleicht braucht das in meinem Alter auch nur etwas länger! 😉
    Bzgl. des Pulsgurts kann ich dich so gut verstehen und hatte mich schon vor Jahrzehnten davon verabschiedet. Meine (wohl) komische Anatomie hat den Gurt auch immer verrutschen lassen. Trotzdem, oder gerade deswegen, bin ich recht ordentliche Zeiten gerannt … aber heute zuckel ich ja sowieso eher vor mich hin! 😆
    Und deine Geduld wird sich auszahlen, versprochen! Vielleicht kommt da ein noch viel toller trainiert Oliver aus dem Winter! 😆 Aber im April muss ja noch keine Bestzeit fallen, oder?
    Viel Erfolg beim Durchbeißen und viel Spaß beim Strecke steigern!
    LG Manfred

  9. Lieber Manfred, ich hatte ja auch heimlich wieder angefangen 😉 Naja, du weißt wie mühsam der Wiedereinstieg ist, aber auch wie sehr es in einem brodelt endlich wieder loslegen zu können. Ich bin guter Dinge und strebe erstmal einfach nur so den Marathon an, je nachdem wie der Winter verläuft vielleicht mit einer guten Zeit, aber eigentlich ist das erstmal unwichtig. Wer weiß, vielleicht hat mir die Ausszeit sogar gut getan 😉
    Danke!