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Über die Brücken mal wieder

Eine Woche vor dem Düsseldorfer Marathon findet jedes Jahr der Brückenlauf statt, dieses Jahr zum 25ten mal. Start und Ziel ist wie beim Marathon der Burgplatz in der Altstadt, natürlich mit dem üblichen Rahmenprogramm, Schülerlauf, Bambini, 5k, 10k und jede Menge Bohei. Alles in allem eine gut organisierte und für den Aufriss preisgünstige Veranstaltung.
Für mich war zum vierten mal der Zehner dran, irgendwie aus Tradition. Und weil das ganze quasi direkt vor der Haustür stattfindet. Und weil es mir manchmal eben einfach Spaß macht diese Distanz zu laufen, obwohl ich überhaupt nicht mehr darauf trainiere.
Bei (mal wieder) eher windigem, kühlem, aber trockenem Wetter gings um 12 Uhr los. Ich hatte mir ehrlich gesagt überhaupt keine Zeit vorgenommen, aber wollte nach dem Start schnell aus dem Pulk raus, also weiter nach vorne und erstmal „Vollgas“ (für meine Verhältnisse) geben. Bei etwa 1100 Starten für den 10er, wird der erste Kilometer am Rheinufer zum Nadelör, sobald es auf die Straße Richtung Rheinkniebrücke geht, ist aber alles frei und „es läuft“. Bis zum Gegenwind. Immer auf dieser Brücke. Aber das wissen wir ja alle und reihen uns deshalb brav wie auf einer Perlenkette auf und nutzen den Windschatten vom vorigen Läufer (oder Läuferin). Danach gehts runter, am flachen Oberkasseler Ufer entlang, mit Tempo. Und wieder hoch auf die Oberkasseler Brücke, zurück in die Altstadt.
Das ganze dann nochmal, auf zur zweiten Runde. Zu diesem Zeitpunkt war das Feld natürlich wesentlich dünner, keine Möglichkeit mehr sich auf der Rheinkniebrücke in den Windschatten vom Vordermann zu hängen, sondern Reserven einschalten und selbst mit dem Wind klarkommen. Und bei mir machte es sich derbe bemerkbar, dass ich Alltags in den letzten Monaten eigentlich immer um einiges gemütlicher und länger unterwegs war, ich musste tatsächlich etwas das schöne Tempo rausnehmen. Die zweite Runde über die Brücke war damit meine schlechteste Pace in diesem Rennen, wie jedes Jahr übrigens, also was solls. Möglichst schnell drüber, die letzten Kilometer durchziehen und zügig ins Ziel, bei 41:18 bin ich über die Matte gerannt (Platz 52, 7 in AK M50).
Das war nun doch erstaunlich, ich bin zwar immer noch weit von „Sub40“ entfernt, aber lustigerweise ist es meine beste 10km Zeit bisher.
Wieder mal zeigt sich: mach dir kein Kopp, lauf einfach nach Gefühl und mit Spaß.
Ich hatte jedenfalls ziemlich viel Spaß.

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Kommentar

  1. Lieber Oliver,
    Alter schützt vor Tempo nicht! 😉 … und auf einer windgeschützten Strecke würde bestimmt bald die 40 fallen! Da du normal aber länger unterwegs bist, ist das bestimmt nicht dein Fokus, aber doch ne schöne „Aussicht“! 😆
    Bleib dran und erhalte deine Fitness!
    LG Manfred

  2. Lieber Manfred, ich geb zu, eine gute Portion ausgeruht sein kam noch dazu, die letzten 10 Tage hab ich mich sehr gezügelt was den Laufumfang angeht. Aber die Sub40 hatte ich gedanklich trotzdem abgeschrieben… bis Sonntag 🙂 Vielleicht geht ja doch noch was. Ich bleibe dran!
    LG, Oliver

  3. Heya, lieber Oliver, was lese ich da, kaum bin ich ein paar Tage außer Haus, erreichen mich die guten Nachrichten. Du hast alles richtig gemacht: lauf einfach nach Gefühl und Spaß – YES – entspricht ganz meiner Laufphilosophie !

    Erinnert mich an vergangene Zeiten, als ich meine Bestzeit von 41:04 lief, kurz darauf fiel meine Marathon-Bestzeit, da bin ich natürlich jetzt noch mehr gespannt !

    Viel Glück für den Marathon, ich sehe deine Augen schon glänzen – und erst der Bericht hier, der wird den Blog sprengen ! 😉

  4. Hi Margitta, hab mir schon gedacht dass dir der Satz gefällt 😉 Auf jeden Fall wird der Marathon genauso angegangen, bin natürlich sehr gespannt (aber nicht angespannt) wie es diesmal laufen wird, hab mir nichts vorgenommen, sondern werde einfach Stimmung und Wetter geniessen (es soll richtig schön werden!) und "mein" Tempo laufen. Bericht folgt natürlich.
    Der Gewinner beim Brückenlauf hat übrigens einen neuen Streckenrekord mit 30:37 aufgestellt. Unglaublich sowas!