in Notizen, Wettkampf

Ein Mann, ein Kreuz

Nein, ich habs nicht im Kreuz. Jeder Finisher des Martinslaufs in Düsseldorf bekommt ein Weckmann und der wurde mir heute mit genau diesem Spruch überreicht (plus das „hab-ich-bekommen-Kreuz“ auf der Startnummer).

Wer sich im November für einen Lauf anmeldet, kann fürchterlich Pech mit dem Wetter haben, oder eben großartiges Glück. Und was soll ich sagen, 16°C sind vielleicht nicht normal für den 8. November, aber für einen Halbmarathon eine tolle Steilvorlage. Shorts und leichtes Shirt waren angesagt, als Schuhwerk hab ich die New Balance MT gewählt, die Ankündigung des Veranstalters „es wird überwiegend auf Waldboden gelaufen“ hat mich nach dem Regen der letzten zwei Tage nicht weiter über Alternativen nachdenken lassen. Ausserdem hab ich einfach kein bock mehr auf Schuhdomino, es soll leicht und direkt sein, ich möchte Spaß haben.
Der Martinslauf wurde bis vor wenigen Jahren immer im Grafenberger Wald ausgetragen (bestimmt spannend, ich war leider nie dabei), aber nun das zweite mal in Folge am anderen Ende der Stadt, am Unterbacher See. Also so ähnlich wie der HM im Frühjahr, aber eine andere Strecke. Besser wie ich fand.
Offiziell waren 1200 Starter gemeldet, mehr geht nicht, gibt die Strecke (besonders im Startbereich) nicht her. Das war dann nach dem Startschuss auch wirklich ein derbes Gedrängel, und ich hab auch noch nie so viele blöde Pöbeleien gehört. Aber egal, ich finds unsportlich und einfach doof, hab mir aber auch nur gedacht „dich hol ich doch eh wieder ein“. War dann auch so, die Pöbler hatte ich nach etwa 8 Kilometer alle hinter mir. Nicht dass ein falscher Eindruck aufkommt, das war wirklich der einzige Minuspunkt für die Veranstaltung (und hat nix mit dem Veranstalter zu tun), alles andere war top,1A, superklasse organisiert, freundlich und ein wirklich grosser Spaß. Und das alles bei diesem wirklich schönen Wetter.

Beim Start hatte ich noch gedacht, viel zuviele Menschen, ok, dann laufe ich eben gemütlich meine üblichen 1:40 Stunden. Nach 2 Kilometern war allerdings die Strecke sehr frei und mein Tacho zeigte plötzlich konstant eine Pace von 4:35. Kurz nachgerechnet und entschieden: heute geht was, hau rein. Bis Kilometer 12 hab ich das mit den 4:35 durchgezogen, danach dann etwas angezogen und mich einfach nur gewundert wie gut es läuft. Die Getränkestationen wurden mal wieder ausgelassen (naja ok, fast, einmal kurz den Mund gespült) und ab Kilometer 18 konnte ich nicht anders, hab „Vollgas“ gegeben und bin dann mit richtig guter Laune durchs Ziel gelaufen. Mit dem Wissen, es wäre tatsächlich noch mehr gegangen. Aber was solls, ich hatte so ein riesen Spaß durch diese wunderschöne Herbststimmung zu laufen und wollte mir das nicht ruinieren durch verbissenen Ehrgeiz.
Ein perfekter Lauf-Tag.
Auf der Urkunde steht: Platz 69 (18ter in meiner AK) mit netto 1:34:44.

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Kommentar

  1. Ja, ja, da bricht er doch durch der Ehrgeiz, warum auch nicht, wenn bei idealen Bedingungen alles läuft, wie es laufen soll und noch besser – Glückwunsch, hast dir deinen Weckmann redlich verdient – und es scheint, es bekommt dir, nicht nur der Weckmann !! 😉

  2. Danke! Es ist einfach toll, wenn so alles zusammenpasst, die Laune gut ist und die Speicher voll. Das würde jedem bekommen.
    Da frag ich mich aber (mal wieder), was ist denn eigentlich noch so möglich!? Ich werde meine Ziele fürs nächste Jahr mal etwas ambitionierter setzen, ohne Spaßverlust versteht sich. 🙂