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Kurz geht auch

Wir sind am 25.06. recht spontan mit einem kleinen buntgewürfelten 4er Team in Düsseldorf beim 7. RUN4iDEAS Firmenlauf an den Start gegangen. Einfach so, aus Spaß und weil es für uns wirklich um die Ecke ist. Der Lauf hat nur eine 6,1km Distanz, die Strecke läuft überwiegend schön flach am Rhein entlang, einmal ums Messegelände und wieder am Rhein zurück.
Vom Traumwetter mal abgesehen, war die Veranstaltung sehr gut organisiert, freundliche Helfer, alles erreichbar. Ich hab noch nie so viele Bananen auf einem Haufen gesehen und zu trinken gabs auch vor dem Lauf schon reichlich (keine Selbstverständlichkeit). Am Abend folgt immer noch eine beliebte und ausschweifende Party, die hab ich mir allerdings gespart.
Der Startbereich wurde in drei Startblocks nach Pace aufgeteilt: 4:30 oder schneller, 4:30 bis 6:00 und langsamer als 6:00.
Wir haben uns gemeinsam mittig in den „4:30 oder schneller“-Block aufgestellt, ich bin aber noch etwas weiter nach vorne, wollte nach dem Start möglichst schnell dem ewig nervigen Startblockgerempel entgehen.
Für mich war das was nach dem Start folgte, dann mal eine Erfahrung völlig anderer Art: wie läuft man denn so eine Distanz vernünftig? Alles über 10km kann ich gut planen und weiß wann was möglich und nötig ist, aber 6,1km? Noch nie gemacht.
Die Entscheidung war dann ziemlich pragmatisch: gib alles! Also bin ich beim Startschuss (ok, es gab keinen Schuss, sondern „nur“ einen Countdown) ganz einfach sofort losgeprescht, mit nur einem Hintergedanken: unterwegs improvisieren ist angesagt. Kann ich.
„Gib alles“ ist für einen Läufer ohne Sprinterfahrung eine echte Herausforderung wie ich relativ schnell bemerken musste. Gestartet mit einer 3:40er Pace, war nach gut 3km ein wenig die Luft raus und ich hab mich bei 4:10 eingependelt. Die wollte ich dann aber auch beibehalten und habs die restliche Strecke auch so durchgezogen. Auf einem 30km Lauf kann man mal „rumtrödeln“, bei 6 Kilometern zählt aber irgendwie jede Sekunde, also ab dafür, nur nicht schwächeln.
An der gesamten Strecke wurde mächtig angefeuert und Party gemacht, das pusht natürlich noch etwas, und es gab immer irgendeinen schnellen Läufer, der als ungewollter Pacemaker herhalten musste (und dann überholt wurde). Den VP bei km3,3 hab ich links (oder war’s rechts?) liegen gelassen, ebenso einige feurige Typen die mich vorher überholt hatten und nun nicht mehr konnten. Über die letzten 500 Meter wurde obligatorisch nochmal Vollgas gegeben und ich bin mit 24:47 durchs Ziel gerannt. Das macht eine Durchschnitts-Pace von 4:03, die mag für „5k-Sprinter“ zwar lächerlich klingen, für mich ist das tatsächlich eine Superleistung.
In Summe: Platz 70 (von 3816) in der Einzelwertung, Platz 42 (von 405) für unser Team. Das ist anständig. Was hätte man da noch rausholen können, wenn wir mal gemeinsam trainiert hätten? Aber was solls, das ganze war als Spaßlauf gedacht und den hatten wir auch, alle vier waren (sind!) sauzufrieden und abgesehen davon dass sich meine GPS-Uhr im Zielbereich aufgehängt hat, war alles wirklich superrund. Nächstes mal bin ich gerne wieder mit am Start.

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Kommentar

  1. Das liest sich gut, das liest sich schnell, schnell ist auch schön, wenn es nicht so lange dauert und nicht allzu sehr schmerzt, auch damit man das Gefühl dafür schnell nicht vergisst.

    Glückwunsch, hast du gut gemacht – ja, Superleistung !!

    Früher konnte ich das auch noch auf 10 km
    heute begnüge ich mit lang und langsamer
    auch schön
    wie man weiß 😉

  2. Danke sehr. Genau wie du schreibst, dieses Gefühl für "Schnell" hatte ich bisher so nicht. Deshalb mal wieder dicker Respekt an diese 19-Minuten-Gewinner-Jungs, das ist krass wie die das machen. Mit "ende 40" muss ich mich da zum Glück nicht mehr messen, sondern bin einfach nur froh sowas überhaupt noch laufen zu können. Und noch mehr Respekt hab ich in der Tat vor diesen ganz langen Distanzen, die du so machst/gemacht hast … aber die sollen ja angeblich den älteren Semestern leichter fallen … 😉

  3. Stimmt – ich kenne einen Ultraläufer, der bis zu seinem 93. Lebensjahr Ultras gelaufen ist(nicht gegangen !!), als er 89 Jahre alt war, lief er mit mir einen 24-Stunden-Lauf mit sagenhaften 100 Kilometern – echt stark, aber das sind auch die Ausnahmen.

    Die beste Zeit, mit Ultras anzufangen, wenn man alles “ durch “ hat, mit Ende 40, weil du dich dann bei den langen Kanten in der Regel noch gewaltig steigern kannst, und je älter du wirst, umso höher die Chance auf einen Platz auf dem Treppchen, ich kann ein Lied davon singen ! 😎

    Bei Männern allerdings ist die Konkurrenz größer – und vor allem sind sie erfahrungsgemäß wesentlich ehrgeiziger !!

    Das nur noch kurz zu den “ älteren Semestern “
    Sonnige, sehr angenehme Grüße von der Ostsee